piwik no script img

■ Innenminister Perschau umgeheizt:Mantafahrer im Einsatz

Magdeburg (taz) – Sachsen-Anhalts Innenminister Hartmut Perschau mußte anscheinend erst zum Unfallopfer werden, um die Polizei auf die Spur eines berüchtigten Verkehrschaoten zu bringen. Der CDU-Minister wurde am Dienstag abend auf seinem Fahrrad von einem Manta gerammt. Dessen Fahrer kümmerte sich weder um die Beule an seiner Friseusenkutsche noch um den verletzten Minister, sondern machte sich direkt aus dem Staub. Mit Hilfe eines Taxifahrers gelang es jedoch kurze Zeit später, den Unfallflüchtigen dingfest zu machen.

Vorläufig wird der Mann vermutlich radfahren müssen: Der 26jährige Höllenfahrer war blau wie eine Strandhaubitze. Bei der Überprüfung der Personalien des Mannes auf dem Revier konnten sich die Beamten vor lauter Freude kaum noch halten. Der Mantafahrer wurde wegen mindestens 24 Verkehrsdelikten gesucht. Schlimm genug, daß er Fahrerflucht beging, aber daß er mit einem gefälschten Kennzeichen an seinem Manta fuhr, schlug dem Faß den Boden aus.

Der Minister führt es übrigens auf seine noch immer in den Knochen steckende militärische Ausbildung zurück, daß bei dem Unfall alle seine Knochen heil blieben. Mit einer Fliegerrolle, die jeden aktiven Fallschirmspringer vor Neid hätte erblassen lassen, rollte er sich vom Sattel über die Schulter ab und kam so mit leichten Hautabschürfungen und Prellungen davon. Eberhard Löblich

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen