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Stahlchefs drohen

■ “Bremer Lösung bedroht Jobs an Rhein und Ruhr“

Die Vorstandsvorsitzenden von drei führenden Konzernen der europäischen Stahlindustrie — Heinz Kriwet (Thyssen AG), Gerhard Cromme (Krupp-Hösch AG) und Francis Mer (Usinor- Sacilor, Frankreich) — haben den Bremer Bürgermeister Klaus Wedemeier eindringlich davor gewarnt, das Klöckner-Hüttenwerk an der Weser mit öffentlichen Mitteln zu erhalten. Das berichtet die in Essen erscheinende Neue Ruhr/Neue Rhein-Zeitung in ihrer am Sonnabend erscheinenden Ausgabe.

In einem vertraulichen Gespräch hätten sie Wedemeier am Freitag in Bremen ihre Befürchtung erläutert, daß ein Weiterbetrieb der Bremer Warmwalzstraße nicht nur einen dauerhaften deutschen Subventionsfall, sondern sogar das Ende der privatwirtschaftlichen deutschen Stahlindustrie bedeuten würde. Die drei Konzerne bemühen sich mit einem „Eurofer-Konzept“ um die hochmoderne Bremer Hütte, die die Duisburger Klöckner Werke AG nach ihrem geglückten Vergleich verkaufen will. Während die Bremer Landesregierung das komplette Hüttenwerk erhalten will, wollen die Eurofer-Partner nur das Bremer Kaltwalzwerk erhalten.

Bei europäischen Überkapazitäten von 50 Millionen Tonnen Roh-und Walzstahl, die Eurofer abbauen will, sei der Erhalt der Bremer Hütte mit öffentlichem Geld unverantwortlich, meinten Kriwet, Cromme und Mer nach dem Bericht der NRZ. Wenn Bremen am Markt bleibe, würden direkt Arbeitsplätze und die privatwirtschaftliche Stahlerzeugung an Rhein und Ruhr bedroht. dpa

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