: Mary Pierce
Wenn Mary Pierce weiter so spielt wie im 6:2, 6:2 gewonnenen Halbfinale der French Open gegen Steffi Graf, sollte sie künftig genau darauf achten, wer hinter ihr steht, um nicht das Schicksal von Monica Seles zu erleiden, deren Spielweise sie sich mehr und mehr zu eigen macht. Vor 16.000 begeisterten Zuschauern trieb die 19jährige Französin ihre renommierte Gegnerin mit wuchtigen Vor- und Rückhandschlägen über den Platz und ließ sie nie zur Entfaltung ihres Spiels kommen. Aufgrund der Schnelligkeit und Länge der Bälle von Mary Pierce konnte Steffi Graf ihre gefürchtete Vorhand kaum einsetzen und hatte meist auch zu wenig Zeit, ihren Rückhand-Slice angemessen zu plazieren. „Sie hat sehr gut gespielt, ich konnte einfach nichts machen“, sagte die Deutsche, und klagte darüber, daß sie schon in den letzten Wochen „nicht so gut gespielt“ habe. „Mary Pierce war die erste nach Seles, die Steffi von der Grundlinie weggedrückt hat“, lobte auch Graf-Coach Heinz Günthardt. Im Endspiel kommt es heute zum Duell jener beiden Spielerinnen, die Steffi Graf in diesem Jahr als einzige schlagen konnten und dem ewigen Gerede von der Langeweile, Niveaulosigkeit und Einseitigkeit im Frauentennis ein wenig die Spitze genommen haben. Mary Pierce spielt gegen die Spanierin Arantxa Sanchez-Vicario, die Steffi Graf im Endspiel des Hamburger Turniers bezwungen hatte und sich im Pariser Halbfinale glatt mit 6:3, 6:1 gegen ihre Landsfrau Conchita Martinez durchsetzte. Foto: Reuter
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