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Konzerte im Oktober

Party: Gleich heute im Mojo-Club gibts Schweißfilm-Groove mit den britischen Dancefloor-Herzchen von Izit, morgen gefolgt von Soul Stew, einem Treffen gewiefter DJs für schwarze Tanzmusik von 1966-76 am selben Ort. Am 12. kommen sie diesmal wirklich und in echt: The Prodigy, nicht nackt und sicherlich mehr auf Geradeaus aus, als auf milchweiße Ausrutscher an Süßlichkeit (Gr. Freiheit). Die Junge-Lehrer-Generation trifft sich dann am 14. im MarX zur gegenseitigen Belehrung mit den deutschen HipHoppern Advanced Chemistry. Omar trifft auf Hamburg am Tag der Kanzlerwahl im Mojo. Der Stimmung der Liebe wird dies kein Abbruch tun. Die afrikanische Jazz-Pop-Saxofon-Legende Manu Dibango kehrt mal wieder zurück in die Fabrik (20.) und die Dub-Reggae-Aufständischen African Headcharge beehren neuerlich Hamburg (26., Markthalle).

Rock-hose: Deutsche Gürtel eröffnen den Monat mit den Berliner Dinosauriern Jingo de Lunch und Strangemen am Mittwoch im Docks. Doch dann geht es richtig ins Hochland der ungefilterten Orgien: J Mascis' Dinosaur Jr. fliegen auf der neuen Platte Without A Sound mit den unikalen Tönen der knarzenden Hymnen ein (6., Docks) und Body Count vermehren ihre regelmäßigen Besuche um einen, verirren sich leider in die Sporthalle, haben aber dafür ihr ultimatives Bekenntnis zu Jimi Hendrix und der globalisierten Ghetto-Politik Born Dead im Gepäck (8.). Kurz darauf der mehr frohe, weiße Polit-Punk-Rock aus Erdnußhausen mit Bad Religion und Green Day (11., Docks). Da wird es die Hüsker Dü-Abfruchtung Sugar zur selben Zeit in der Markthalle etwas schwer haben, mit dem Pubslikum. Doch danach wird es erst richtig Frohgemut, wenn die Spaß-Popper von Blur ihre ewigen Sommerhits spielen (13., Markthalle). Am 18. kehrt dann der nötige Ernst des britischen Gitarren-Rocks wieder zurück, wenn Adorable ihre seriöse Artikulation im Logo führen. Greg Ginn, einst neben Henry Rollins im ersten Sturm von Black Flag, glaubt nicht mehr so recht an seine Anziehungskraft, oder warum am selben Tag nur in der kleinen Markthalle? Schmelzen werden alle melancholischen Träumer von aufrechten Gefühlen am 19. bei den ewig pickeligen Schönklänglern von Everything But The Girl in der Fabrik. Auch bei Jeffrey Lee Pierce muß man sich sorgen um das Selbstbewußtsein machen, denn dieser bucht nur das Knust für seine Show (21.). Was ist bloß los mit den alten Helden? Mark Eitzel polarisiert nach wie vor den Geschmack. Seine Band American Music Club gilt den einen als Leuchtstoff größter Seligkeit und den anderen als tränendrüsige Fernweh-Kacke. San Francisco, der Titel des neuen Albums, sagt allen, wo es lang geht: Logo oder nicht Logo? Die verrückten Lieder-Spinner Nits (25., Docks), die wahnsinnigen Pop Will Eat Itself (27., Zillo) und die abgründigen Sister Double Happiness (31., Fabrik) schließen diesen Reigen.

Besonderes: Japanische Jazztage sind eine schicke Idee: Ab dem 5. zeigt die Fabrik die Exponenten des Jazz der aufgehenden Sonnen mit Aki Takase als Höhepunkt (10.). Richtig speziell wird es aber bei Willie Nelson, der grauen Country-Legende mit dem unheimlich langen Schatten (15., Docks). Diamanda Galas diesjährige Überraschung heißt John Paul Jones. Der ehemalige Organist und Bassist von Led Zeppelin begleitet die wilde Performance-Diva auf ihrer Tour (19., Gr. Freiheit). Ach ja, und Diana Ross kommt.

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