■ Fahrradfeindliche Bahn: Kein Fahrradabteil in den neuen ICEs
Berlin (taz) – Es klang alles so schön. Volker Jaquet, der offizielle Fahrradbeauftragte der Deutschen Bahn AG, kündigte an, die neue ICE-Generation werde ein eigenes Mehrzweckabteil für Radler bekommen: „Das Thema Fahrrad ist dann kein Problem mehr“, so Jaquet vor wenigen Wochen. Doch nun will die Bahn von den Versprechen nichts mehr wissen. Die „ICE 2“-Züge wurden bestellt – ohne Fahrradabteil. In aller Stille wurde das Projekt gestoppt, gibt der Fahrradbeauftragte zerknirscht zu: „Es ist leider richtig, daß ich mich nicht durchgesetzt habe.“ Das Hauptargument der Fahrradgegner seien die Kosten gewesen. „Jede Möglichkeit, einen Sitzplatz aufzustellen, wird nach dem jetzigen Konzept genutzt.“ Eine kleine Hoffnung hat der Fahrradbeauftragte noch. Auf Strecken, auf denen überhaupt keine Züge fahren, die Fahrräder transportieren, könnte zumindest ein kleiner Raum neben den Toiletten abgeteilt werden: „Dafür müßte man maximal zwei Sitze abbauen; das könnte klappen“, hofft Jaquet. Aber versprechen kann er das selbstverständlich nicht. Felix Berth
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
