: Feuerpause für Grosny
■ Tschetschenische Delegation in Moskau Russische Reformer befürworten Sanktionen
Moskau (AFP/dpa) – Rußlands Premierminister Viktor Tschernomyrdin und eine tschetschenische Delegation haben sich in Moskau auf einen Waffenstillstand geeinigt. „Wir haben uns auf eine Feuerpause und einen Stopp der militärischen Aktionen geeinigt“, sagte der tschetschenische Justizminister Usman Imajew auf einer Pressekonferenz. Die getroffene Vereinbarung könne Mittwoch abend in Kraft treten, so Imajew. Anschließend sollten Verhandlungen beginnen, unter anderem über das Schicksal der Gefangenen. Die Gespräche der Tschetschenen mit Tschernomyrdin waren durch Vermittlung des inguschetischen Präsidenten Ruslan Auschew ermöglicht worden.
Nach Angaben der SPD-Bundestagsabgeordneten Gert Weisskirchen und Markus Meckel haben sich Politiker des Reformflügels in Rußland für Sanktionen gegen Rußland ausgesprochen. Die beiden SPD-Politiker waren in Moskau mit Vertretern des Präsidentenapparates sowie Parlamentariern des Reformflügels zusammengetroffen. Diskutiert worden sei über ein „abgestuftes Modell“, bei dem die westlichen Länder von sofort an Kredite an Rußland sperren sollten. Damit könne nach Ansicht der Refomer ein Waffenstillstand erreicht werden, sagte Meckel. Erst in einem nächsten Schritt müsse über weitergehende Sanktionen nachgedacht werden. In einem Interview der taz sprach sich auch der Kovorsitzende der Menschenrechtsorganisation Memorial, Jan Ratschinskij, für Wirtschaftssanktionen aus. Seite 8
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