: Hollers Vorliebe für die Pfalz
■ St.Pauli-Liebling Hollerbach wird in Kaiserslautern erwartet
Die Nummer acht kündigte zunächst ihr Schweigen an: „Ich werde eine Entscheidung treffen, sie aber nicht bekannt geben“, hielt sich St. Pauli-Star Bernd Hollerbach angesichts der Offerten aus Kaiserslautern, München und Dortmund bedeckt, ehe er dann doch mit seiner Vorliebe für die Pfalz herausplatzte: „Kaiserslautern hat sich sehr um mich gekümmert und mich überzeugt.“ So etwas hört deren Manager Rainer Geye natürlich gern. Bereits am Dienstag soll der Wechsel an den Betzenberg perfekt gemacht werden. Als Ablösesumme sind 1,5 Millionen Mark im Gespräch.
Hollerbach selbst mag's weiter mysteriös und bestreitet jede Unterschrift. Doch nach fünf Jahren am Millerntor, in denen sich der gebürtige Franke vom Rasen-Rambo zum beweihräucherten Mittelfeldmythos emporschwang, hat sich Hollerbach („Ich will meine Chance unbedingt wahrnehmen“) trotz eines „deutlich verbesserten Angebots“ St. Paulis auf die Transferliste setzen lassen. In Kaiserslautern könnte der 25jährige auf ein hohes Erbe warten: Die Verträge der Nationalspieler Wagner und Brehme laufen 1996 aus, Hollerbach soll als Nachfolger aufgebaut werden.
Trainer Uli Maslo („Ich kann das Thema nicht mehr hören“) sah seinen Kickern im südspanischen La Manga lieber beim 3:2 (Tore: Savitchev, Manzi, Scharping) gegen den Drittligisten Las Palas zu und war ganz zufrieden: „Bei uns waren noch Schwächen am Ball und in den Zweikämpfen festzustellen, was angesichts der Vorbereitung aber normal ist.“
Am Sonnabend steht mit Borussia Dortmund ein Prüfstein für etwaige Erstliga-Ambitionen auf dem Programm. Die allerletzte Chance für Dortmunds Manager Michael Meier, sich um Hollerbach zu kümmern und ihm die Vorzüge Westfalens auszumalen. folk/lno
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen