: Die Bremer Kinotaz... ...alle Filme, alle Termine
101 Dalmatiner USA 1960, R: Wolfgang Reithermeier
Dieser Zeichentrickfilm aus den Disney-Studios lief früher unter dem Titel „Pongo und Perdita“ in den deutschen Kinos. Hunde befreien darin 99 Dalmatinerwelpen aus dem Schloß einer hexenhaften Frau. Viele süße, vermenschlichte Viecher sind garantiert. Ufa-Palast, UT-Kinocenter
Amarcord Italien/Frankreich 1973, R: Frederico Fellini
„Kein Meisterwerk der Erzählstruktur, aber seine Reihe von fragmentarischen Episoden und Bildern, meist voller Freude aber manche auch melancholisch, machen dies zu einem der sinnlichsten autobiografischen Filme, die je gedreht wurden. Und es gibt auch eine dunkle Seite: er ist das genaue Portrait der kindgleichen Unterwerfung eines Volkes unter die faschistische Autorität.“ (Chris Tookey) Gondel
Before Sunrise USA 1994, R: Richard Linklater, D: Ethan Hawke, Julie Delphy
Ein amerikanischer Interrailer überredet im Zug eine Französin dazu, mit ihm in Wien auszusteigen, und dann verbringen sie in dieser Stadt eine Nacht. Mehr passiert nicht in diesem ganz leisen und unspektakulären Film, aber Regisseur Richard Linklater vermag es so gut, Stimmungen zu schaffen, und die Gespräche absolut natürlich klingen zu lassen, daß wir bald ohne jede Distanz mit den beiden durch den Prater schlendern, die laue Nacht genießen, und das Paar langsam vor unseren Augen immer schöner wird. Atelier
Bandit Queen Indien/Großbritannien 1994, R: Shekhar Kapur, D: Seema Biswas
Dieser Film basiert auf einer wahren Geschichte, und damit hat der Regisseur Shekhar Kapur auch immernoch große Schwierigkeiten. In Indien ist und bleibt der Film verboten, und die Banditenchefin Phoolan Devi hat laut dagegen protestiert, so dargestellt zu werden. Zuhause ist sie inzwischen längst zum Mythos geworden, und eines der Problem diese Films ist, daß er die Geschichte diese weiblichen Robin Hood ganz realistisch zu erzählen versucht. Das Phänomen Phoolan Devi läßt sich wohl besser in einem Dokumentarfilm darstellen, wie Miriam Quinte es im letzten Jahr versuchte - die Geschichte voller Vergewaltigungen, Demütigungen und Rachefeldzügen bietet alles andere als einen gemütlichen Kinoabend. Aber gerade die brutalen, trostlosen Bilder des Films lobt der Kritiker von Sight and Sound:“ In einer Zeit, wenn Gewalt auf der Leinwand immer mehr stilisiert wird, von den choreographierten Schießereien eines John Woo zum Comic-Strip Gemetztel von Tarantino, zeigt uns Kapur die ungeschönte Wahrheit: dumme, eckelhaft gleichförmige Gewalt, die niederknüppelt und erniedrigt.“ Atlantis
Der bewegte Mann BRD 1994, R: Sönke Wortmann, D: Til Schweiger, Katja Riemann, Joachim Krol
„Im Grunde ist „Der Bewegte Mann“ die Transformation eines Schwulencomics in ein Buddie Movie mit ein paar Beziehungsturbulenzen drumherum.“ (epd Film) UT-Kino
Die Büchse der Pandora Deutschland 1929, R: G.W. Pabst, D: Louise Brooks, Fritz Kortner
„Louise Brooks, eine großartige - fast unmenschliche - Schönheit, deren Ponyfrisur überall auf der Welt imitiert wurde, verließ Hollywood 1928 auf der Höhe ihere Karriere und ging nach Deutschland um die Rolle ihres Lebens zu spielen. G.W. Papst hatte sie dazu ausgewählt die Lulu in dieser Adaption von Wedekinds Stücken „Erdgeist und „Die Büchse der Pandora“ zu spielen. Papst, einer der Giganten ds Stummfilms, ist bekannt für seine Vorliebe für Sex, Gewalt und abnormale Psychologie, und Wedekinds Sextragödien boten dafür aufsehenerregends Material. Lulu ist die sexuell unersättliche Frau, der Archetyp der gefräßigen, zerstörerischen Femme fatale. Sie hat keine Moral und neben ihrer Sinnlichkeit keinerlei Interessen; wenn sie einen Mann erschöpft hat, verläßt sie ihn. Mit ihrem geraden Rücken und starken Schultern scheint Louise Brooks ihre ganz persönliche Form von Sexualität zu haben: unbewußt jedoch intuitiv allwissend. Sie ist wie eine kühle, wunderschöne und tödlich unschuldige Katze, von der die Menschen einfach die Finger nicht lassen können.“ (Pauline Kael) Kino 46
Bullets over Broadway USA 1994, R: Woody Allen, D: Dianne Wiest, John Cussack, Jennifer Tilly
„Diesmal hat sich Woody Allen das jüdisch geprägte Theatermilieu als Zielscheibe ausgesucht. Untermalt vom Jazz und Swing der 20er Jahre, karikiert er eitle Diven, wehleidige Dandys und selbsternannte Künstler. Gut, daß wenigstens ein paar Gangster echtes Leben in den Boheme-Zirkus bringen und sich ein Killer als wahrer Kreativer zeigt. Die üppige Ausstattung, die pointenreichten Wendungen der Geschichte und nicht zuletzt die Schauspieler machen den Film zum Vergnügen.“ (TV-Spielfilm) Schauburg, Gondel
Clerks USA 1994, R: Kevin Smith, D: Bian O'Halloran, Jeff Anderson / O.m.U.
„Clerks ist ganz im tristen Hier und Jetzt mit der Beobachtung kleinstädtischer Realiät beschäftigt, auch wenn diese, wie man so schön sagt „parodistisch überzeichnet“ wird. Das riecht nach Authentizität und endet in sympathischem Dilettantismus. Für „Clerks“, der einen Großteil seiner Faszination aus der unsauberen Oberfläche und der rüden Eleganz der Darstellung zieht, gilt der erste Kommentar von Regisseur Smiths Mutter: “Für diesen Müll hast Du an die 27000 Dollar ausgegeben ?“ (taz) Cinema
Color of Night USA 1994, R. Richard Rush, D: Bruce Willis, Jane March
Wie in den Zeiten des klingelnden Postmanns bei Nicholson und Jessica Lange fragen sich einige Zuschauer auch bei diesem Film wieder, wie weit Willis und Jane March in den gewissen Szenen denn nun wirklich gegangen sind. Und das Mondlicht auf den üppigen Schenkeln von Bruce Willis hat dann auch „die Farbe der Nacht.“ Ufa-Stern
Drop Zone USa 1994, R: John Badham, D: Wesley Snipes, Yancy Butler
Ein wenig lächerlich ist es schon, wie in diesem Actionfilm alle pausenlos aus fliegenden Flugzeugen springen, um sich dann im freien Fall zu bekriegen. Es gibt in diesem Film wohl mehr Luftaufnahmen als solche, die auf ebenem Boden gedreht wurden. Spannend und rasant ist diese Mischung aus „Sprung aus den Wolken“ und „Speed“ allemal, und weil Regisseur John Badham uns sowohl Gewaltexzesse wie auch Machoattitüden ersparte, kann mam den Film allen schwindelfreien Zuschauern ruhig empfehlen. Ufa-Palast, UT-Kinocenter
Dumm und Dümmer USA 1994, R: Peter Farrelly, D: Jim Carrey, Jeff Daniels
„Zwei Blödiane tölpeln sich zweitausend Meilen durch die USA, um einen dubiosen Koffer im Skiparadies Aspen abzuliefern. Peter Farrellys Film bedient sich auch bei Klassikern wie Laurel & Hardy und den Marx Brothers - ohne diese Vorbilder allerdings je zu erreichen.“ (TV-Spielfilm) UT-Kinocenter, Ufa-Palast
Das Dschungelbuch USA 1994, R: Stephen Sommers, D: Jason Scott Lee, Sam Neill, John Cleese
„Realfilm -Version aus dem Hause Disney, die es schwer haben wird, sich gegen die Popularität des Zeichentrick-Kultklassikers durchzusetzten. Immerhin fing die Regie einige „Ach-wie-niedlich“-Szenen ein, bei denen Mensch und Tier sich vortrefflich ergänzen.“ (TV-Spielfilm) Ufa-Stern
Eclipse Kanada/Deutschland 1994, R: Jeremy Podeswa, D: John Gilbert, Maria Del Mar
„Ist es einfacher, jemanden zum Reden zu finden oder jemanden zum Vögeln? Die zehn Personen in „Eclipse“ suchen Nähe und Wärme und kriegen statt dessen unbefriedigende Quickies. Die Klammer für die im Film gezeigten beiläufigen Zusammenstöße dieser Menschen ist eine in Toronto heiß erwartete Sonnenfinsternis als Methapher für die Sehnsucht nach Liebe. Das Wort „Eclipse“ kommt von dem griechischen Wort für „Verlassenheit“. Eine hippe Parabel in irrealen Farben.“ (Journal Frankfurt) Cinema
Eine sachliche Romanze Großbritannien 1994, R: Mike Newell, D: Alan Rickman, Hugh Grant
„Die komplizierten Beziehungen innerhalb eines Theaterensembles im Liverpool der Nachkriegszeit. Sperriges Theatermelodram von Mike Newell mit Hugh Grant. Bei diesen Namen werden sofort viele Erinnerungen an die Erfolgskomödie „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ wach. Aber leider hat „An Awfully Big Adventure“ (so der Originaltitel) garnichts mit dem heiteren Hochzeitsfilm zu tun.“ (TV-Spielfilm) City
Enthüllung USA 1994, R: Barry Levinson, D: Michael Douglas, Demi Moore
„Der Film bewegt sich haarscharf am Rande konservativer Klischees. Zwar zieht ausgerechnet eine Frau als Bösewicht den schwarzen Peter, während der in Versuchung geführte Familienvater achtbar seinen Mann steht, aber zugleich demonstriert „Enthüllung“ eindrucksvoll, daß der Griff an die Genitalien nur ein weiterer Mosaikstein im betriebsinternen Machtspiel ist.“ (TV-Spielfilm) Ufa-Stern
Forrest Gump USA 1994 R: Robert Zemeckis, D: Tom Hanks, Sally Field
Als eine Mischung aus Zelig, dem braven Soldaten Schweijk und Dostojewskis „Idiot“ sieht man Tom Hanks neben John Lennon, Senator Wallace und den Präsidenten Kennedy, Johnson und Nixon. Irgendwie ist er auch für die Hüftschwünge von Elvis, Watergate und einen Kult verantwortlich. Ein komisches und sehr smartes Epos über einen typischen amerikanischen Helden. City
Gmar Gavia/Cup Final Israel 1991, R. Eran Riklis / Originalfassung mit Untertiteln
„Cup Final ist ein optimistischer und doch nicht naiver Film. Inmitten der schrecklichen Tragödie des Libanons, des Konflikts zwischen Palästinensern und Israelis, versucht dieser Film Hoffnung im Volk zu finden. Es ist ein Film über Feinde, deren Schicksale verbunden sind, über ein Volk, das durch den Fußball zu einer gemeinsamen Sprache findet, über die Tragödie des Krieges und die Komödie des Lebens.“ (Eran Riklis) Kino 46
Hakayitz Shel Aviya – Aviyas Sommer Israel 1988, R: Eli Cohen, D: Gila Almagor, Kaipo Cohen / Originalfassung mit Untertiteln
„Der Film thematisiert ein in Israel lange tabuisiertes Problem: die Schwierigkeiten der Überlebenden des Holokaust, mit ihren traumatischen Beschädigungen weiterzuleben und in der im Aufbau befindlichen israelischen Gesellschaft Verständnis zu finden. Oft haben sie nur für ihre Kinder gelebt, die mühsam und schmerzhaft lernen mußten, wie Grauen und Entmenschlichung die Verhaltensweisen ihrer Eltern geprägt hatten. Auch die Schönheit der Landschaftsbilder kann das psychische Elend nicht überdenken, an welchem die Israelis zu leiden haben. Kino 46
Im Sumpf des Verbrechens USA 1994, R: Arne Glimcher, D: Sean Connery, Laurence Fischburne
„Im letzten Drittel wird das Tempo des Films mit viel unzusammenhängenden Actionszenen angezogen, damit man nur ja die Löcher im Plot nicht bemerkt. Ed Harris als wahnsinniger Serial Killer kommt aus der gleichen Gußform wie Hannibal Lecter während Connery und Fishburne sich genauso bekriegen wie Steiger und Poitier bei „In der Hitze der Nacht“. Aber im Gegensatz zu dem Film weiß hier Regisseur Arne Glimcher nur wenig mit dem Drehort in einer Kleinstadt in den amerikanschen Südstaaten anzufangen.“ (Time Out) Ufa-Palst, UT-Kinocenter
Indien Österreich 1993, R: Paul Harather, D: Alfred Dorfer, Josef Haderer
Das ist schon eine Leistung, wie der Alfred Dorfer gleich in der ersten Einstellung „Danke – ganz lieb“ sagt, und man weiß sofort, daß man sich hier für die Dauer eines Filmes über eine von diesen Nervensägen aufregen darf, die man im realen Leben keine fünf Minuten als Tischnachbarn ertragen könnte. Im Kino läßt es sich dafür um so herzhafter über sie lachen. Dorfer ist einer von diesen immer betroffenen und politisch korrekten Yuppie-Strebern, und Josef Hader gibt dazu den kleinbürgerlichen Widerling, der Inder nicht von Indianern unterscheiden kann. Dies ist die östereichische Version des Films „Ein seltsames Paar“ mit Walter Matthau und Jack Lemmon: Zwei extrem unterschiedliche Männer streiten sich unentwegt und lieben sich am Schluß dann doch. „Indien“ ist vulgärer, anachistischer, sentimentaler und dreckiger als sein Vorbild. A Schmäh halt, aber fesch! Cinema
In The Army Now USa 1994, R: Daniel Petrie jr., D. Pauly Shore
„Militärklamotte, in der zwar für reichlich Tempo und Pyrotechnik gesorgt wird, doch strohdumme Sprüche und ein eklatanter Mangel an Ironie oder Satire drücken die Qualität. Titelvorschlag fürs Sequel: „Beavis und Butthead vor Stalingrad“. (TV-Spielfilm) UT-Kinocenter
I.Q. - Liebe ist relativ USA 1994, R: Fred Schepsi, D: Walter Matthau, Meg Ryan, Tim Robbins
Eine nette romantische Komödie, in der Walter Matthau als Albert Einstein den Kuppler spielt, der den netten Automechaniker Tim Robbins und die unsichere Akademikerin Meg Ryan zusammenbringt. Ganz auf Komik und Gefühle ausgelegt, erzählt uns dieser Film nichts über das Leben des Physikers im amerikanischen Exil - Einstein ist hier völlig auf die Ikone reduziert: auf das Genie mit den vielen Haaren – den netten Onkel, der so gerne die Zunge herausstreckte. Walter Matthau spielt ihn allerdings so schön, daß man dem Film seine Oberflächlichkeit gerne verzeiht - nur das Witzigste am Film geht leider bei der Synchronisation verloren: Matthaus gnadenlos teutonischer Akzent und der eine Satz, den Meg Ryan in der Originalfassung in einem wunderschön unbeholfenen Deutsch sagt: „Verspriksst dou ees mear?“ Ufa-Palast, UT-Kinocenter
Just Cause USA 1994, R: Arne Glimcher, D: Sean Connery, Laurence Fishburne
Orginallfassung von „Im Sumpf des Verbrechens“ Ufa-Palast
Kaffee, Milch und Zucker USA 1995, R: Herbert Ross, D: Whoopi Goldberg, Drew Barrymore, Mary-Louise Parker
Unser Karikaturist Til Mette hat den Film schon zuhause in New York gesehen, und er lobt dieses feministische Roadmovie auf das Entschiedenste. Er hofft nur, daß die Synchronisation nicht den ganzen Spaß verdirbt, denn die Übersetzung des Originaltitels „Boys on the Side“ läßt schon Schlimmes vermuten. Außerdem rät er, nichts in diesem Film für bare Münze zu nehmen, denn alles daran ist dermaßen extrem politisch korrekt, daß es schon verdächtig nach Persiflage riecht: Der Film ist so PC, daß er schon wieder gut ist. Filmstudio
Die kleinen Superstrolche USA 1994, R: Penelope Spheeris, D: Travis Tedford, Bug Hall
„Für kleine Leute von von 5-15 waren die „kleinen Strolche“ im Fernsehen Vorbild für schlechte Benehmen in jeder Lebenslage. Nun hat Penelope Spheeris (“Wayne's Word“) eine Neuauflage der Mini-Anarchos gewagt. Es wurde nach neuen Kinder-Gesichtern gefahndet, die Episoden modernisiert und mit großem Aufwand umgesetzt. Ergebnis: ein lustiger Film, dr zwar weit von der rotzigen Gesetzlosigkiet des Orignals entfernt ist, der aber ohne Reue vergnügt.“ (TV Spielfilm) Kino 46
Legenden der Leidenschaft USA 1994, R: Edward Zwick, D: Brad Pitt, Anthony Hopkins
Ein grandioses Epos soll diese Mischung aus „Bonanza“ und „Vom Winde verweht“ unbedingt sein. Heraus kommt am Ende nur eines: Nichts ist langweiliger als ein Film über Männer, die sich wie Heilige aufführen und schließlich als Heulsusen enden. City
Life According To Agfa Israel 1992, R: Assi Dayan, Originallfassung mit Untertiteln
„Schaupatz des Films ist die „Barbie-Bar“, irgendwo im heutigen Tel Aviv. Hier trifft sich allabendlich ein repräsentativer Querschnitt - in politischer, ideologischer und ethnischer Hinsicht - der Gesellschaft: Soldaten und Künstler, Penner und Manager, Polizisten, Barfrauen und Kriminelle in multikultureller Mischung aus Juden, Arabern und Palästinensern. Der Film beobachtet seine (übrigens ausnahmslos hervorragend agierenden) Protagonisten in einer sachlichen, mitleidslosen Schwarzweißfotographie, die angesichts des nahöstlichen Sujets und der ausufernden Emotionen gleichzeitig überrascht, distanziert und zum Nachdenken zwingt.“ (epd-Film) Kino 46
Madame Bovary Frankreich 1990, R: Claude Chabrol, D: Isabelle Huppert
Leider allzu kunstgewerbliche Adaption des Romans von Gustave Flaubert, die durch Isabelle Hupperts beachtlichen Anstrengungen in der Rolle der Emma Bovary noch halbwegs gerettet wird. Gondel
Michel muß mehr Männchen machen Schweden 1972, R: Olle Hellbom
Noch ein Kinderfilm nach einem Buch von Astrid Lindgren. Schauburg
Mio mein Mio Schweden/UdSSR 1987, R: Vladimir Grammatikov, D. Nicholas Pickard
Noch ein Kinderfilm nach einem Buch von Astrid Lindgren. Atlantis
Nell USA 1994, R: Michael Apted, D: Jodie Foster, Liam Neeson
„Wie schon Dustin Hoffman in „Rain Man“ oder Holly Hunter in „Das Piano“ ist auch die sensible Natur-Nymphe (Jodie Foster) in ihrer Artikulation behindert, was der Hauptdarstellerin die Möglichkeit verschafft, sich mit expressiver Gestik und anrührendem Mienenspiel zu verständigen.“ (TV-Spielfilm) Schauburg, Modernes und UT-Kino
Nightwatch – Nachtwache Dänemark 1994, R: Ole Bornedal, D: Nikolaj Waldau, Kim Bodia
„Mit ausgeprägtem Gefühl für Stimmungen nutzt Bornedal die unheimliche Aura der einsamen Krankenhausflure. Alfred Hitchcock hätte seine Freude gehabt.“ (TV-Spielfilm) Modernes
Outbreak USA 1995, R: Wolfgang Petersen, D: Dustin Hoffman, Donald Sutherland
In Wolfgang Petersens neuem Thriller über aus der Kontrolle geratene biologische Kampfstoffe kann man es wirklich mit der Angst bekommen, denn nichts, was er zeigt, wirkt besonders fantastisch oder unrealistisch. Die Story könnte morgen genauso in der Zeitung stehen. Anders als bei Petersens Erfolgsfilm „In the Line of Fire“ ist hier das Szenario wichtiger als die einzelnen Szenen, und manchmal artet der Film in eine von Hollywoods Materialschlachten aus. (taz)UT-Kino, Ufa-Palast
Pulp Fiction R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, John Travolta, Harvey Keitel
„Das Bild einer verkommenen, brutalen Welt, das hier mit großem Nachdruck aufgebaut wird, fällt freilich bei näherer Betrachtung in sich zusammen. Weil für die meisten Beteiligten – ob sie es verdient haben oder nicht – alles noch einmal glimpflich ausgeht, läuft der Furor ins Leere.“ (epd) City
Pünktchen und Anton BRD/Österreich 1953, R. Thomas und Erich Engel, D: Sabine Eggerth, Peter Feldt
Kästners Kinderroman von der Freundschaft zwischen einem Mädchen aus reichem Haus und dem Jungen, der für seine arme, kranke Mutter sorgen muß, in einer Verfilmung aus den fünfziger Jahren. Das Rororo Filmlexikon bemängelt, daß „der pädagogische Gehalt des Buches etwas zu kurz kommt“, und „der gesellschaftliche Hintergrund unscharf wirkt.“ Vielleicht ist der Film ja doch nicht so muffig wie befürchtet. Ufa-Palast
Pret-A-Porter USA 1994, R: Robert Altman, D: Sophia Loren, Marcello Mastroianni, Tim Robbins
„Altmann nutzte die an Aufgeblasenheit kaum zu überbietenden Pariser Pret-a-Porter-Shows und drehte vor Ort eine aberwitzige Geschichten-Collage mit über 30 tragenden Rollen (und Stars), die über Intrigen und Sehnsüchte miteinander verwoben sind. Altmann bricht mit dem schönen Schein, indem er den Blick hinter die Kulissen ermöglicht, auf Eitelkeit, Geltungssucht und vor allem Profitgier.“ (TV-Spielfilm) Schauburg, Ufa-Palast
Probezeit Großbritannien 1994, R: Chris Menges, D: William Hurt, Chris Cleary
„Hätte irgendein Hollywood-Routinier die Geschichte von „Probezeit“ zusammengekleistert, wäre auch dieses neue Vater-und-Sohn-Drama als tragikomische Nichtigkeit ausgegangen. Alleine schon die Handlung: Einsamer Postbeamter nimmt elfjährigen Heimjungen auf und wird ihm allmählich zum Vertrauten. Aber dies ist ein britisches Werk, gedreht vom ehemaligen Kameramann Chris Menges, der sich auf Bilder besser versteht als auf Worte. Und wie alle, die den Worten nicht recht trauen, erklärt er oft eher zuviel als zuwenig. Doch die Genauigkeit der Bilder bringt den Film wieder ins Lot. Nach und nach entdeckt er das Einzigartige an seinen unscheinlichen Hauptfigur: Witz, Verletzlichkeit, verborgene Wut und unerwartete Kraft.“ (Der Spiegel) Atlantis
Rennschwein Rudi Rüssel Deutschland 1994,R: Peter Timm, D: Ulrich Mühe, Iris Berben, Karl Liefen
„Zuppi Gützkow, ganze neun Jahre alt, gewinnt den Hauptpreis auf dem Feuerwehrfest: ein quietschfideles Ferkel. Rudi Rüssel, wie die Kinder den rosa Vierbeiner getauft haben, ist schließlich der Grund dafür, daß die Familie die Wohnung verliert. Aber natürlich wäre dies keine Familienkomödie, wenn sich nicht alles in rosa Wohlgefallen auflösen würde.“ (TV-Spielfilm) Ufa-Stern
Romeo Is Bleeding USA 1993, R: Peter Medak, D: Gary Oldman, Lena Olin
„Abseits von der ambitionsüberfrachteten Designer-Gewalt eines Quentin Tarantino, abseits auch von blutleeren Genrerevivals ist dies ein eigenwilliger, ein makelloser Off-Thriller geworden. Seine Qualitäten stellt er so uneitel aus wie die Darsteller ihre Brillanz. Neben der tödlich guten Lena Olin stellt sich Gary Oldman der Schwierigkeit, eine stupend mittelmäßige Figur zum Ereignis zu machen, mit minimalistischer Bravour.“ (epd-Film) Schauburg
Ronja Räubertochter Schweden/Norwegen 1984, R: Tage Danielsson, D: Hanna Zetterberg
Neben den Pipi Langstrumpf Filmen sicher die gelungenste Adaption eines Romans von Astrid Lindgren. Die Räuber sind lieb und dumm, die Landschaft richtig schön wild und Ronja ein pfiffige sowie durch und durch pazifistische Heldin. City
Shadowlands Großbritannien/USA 1993, R: Richard Attenborough, D: Anthony Hopkins, Debra Wringer /Originalfassung mit Untertiteln
"Anthony Hopkins als Liebender, wird er damit fertig, kann das gutgehen? Die Antwort lautet: Ja. Hopkins nutzt all die Verlegenheitsgesten, das Augenniederschlagen, das sich Verhaspeln und Übereinandersprechen und schnippst locker die Maniriertheit dieser Gesten ab. In seiner Klasse spielt er zur Zeit allen. Aber alles hat seine Grenzen. Attenborough läßt Hopkins mehrmals in die Kamera weinen, als führe er ein besonderes talentiertes Zirkuspferd vor. Allein dafür gehört ihm eins auf die Mütze.“ (taz) Kino 46
Silent Fall – Stummer Schrei USA 1994, R: Bruce Beresford, D: Richard Dreyfuss, Linda Hamilton
„Dies ist ein Film, der nichts und niemanden vertraut, der im Namen des Thrillers Autismus, Midlife-Crisis, Inzest und psychotherapeutische Methoden in eine Geschichte einspeist, die weder flüssig noch schlüssig erzählt wird. Ein Kinofilm, der sich den Gesetzten des TV-Movies anpaßt: alle zwanzig Minuten ein Knalleffekt: Hier der kleine Tom, der sich mit der Gartenschere verletzt, dort die Schwester, die sich als mannstolle Lolita gebärdet, dort Kinderschändung als letzter Holzhammer. Dabei spart der Film - auch hier TV-gerecht - jede inszenierte Darstellung von Sex und Gewalt aus. Es ist immer schon alles passiert, wenn es im Dialog zur Sprache kommt.“ (epd-Film) Filmstudio
Slacker USA 1991, R: Richard Linklater /Originalfassung mit Untertiteln
„In Austin, Texas, USA, wo Studenten, Arbeitslose, trinkende Jugendliche, Phantasten, Schwätzer, Trickdiebe und Jogger die Straßen beleben, spielt Richard Linklaters (“Before Sunrise“) Debütfilm. Ziellos, unbeschwert und wachsam folgt die Kamera den ständig wechselnden Protagonisten. Jeder Passant, der scheinbar zufällig durchs Bild läuft, kann den fließenden Übergang in völlig neue Szenen herbeiführen. Der einzige Hauptdarsteller dieses Spielfilms aus lauter Ausschweifungen ist die Kamera. Das hört sich furchtbar dröge an, aber Linklater ist mit seinem Film ein kleines, von Filmhochschulfriemeleien freies Meisterwerk gelungen.“ (Tip) Kino 46
Stargate USA 1994, R: Roland Emmerich, D: Kurt Russel, James Spader
„Regisseur Emmerich hämmert jedes Detail mit unnötiger Überdeutlichkeit ein. Es gibt einen blasierten Grundzug von unangenehmer Gönnerhaftigkeit, wenn Sklaven gegen ihre Herrscher aufgeputscht werden, und dabei reagieren wie in der Fantasie eines amerikanischen Politikers von dankbaren Völkern der dritten Welt, die um militärische Hilfe betteln.“ (Sight and Sound) Schauburg,Ufa-Stern
Streetfighter – Die entscheidende Schlacht USA 1994, R: Steven E. de Souza, D: Jean-Claude Van Damme, Kylie Minogue
Nach „Super Mario“ der zweite Actionfilm, der auf einem Videospiel basiert. Und wer wäre für die Verkörperung einer kämpfenden Spielpuppe besser geeignet als Van Damme, dem ein englischer Kritiker bescheinigte, daß in ihm die tänzerische Grazie von Mikhail Baryshnikov mit den schauspielerischen Fähigkeiten einer Runkelrübe vereint wurden. UT-Kino
Der Tod und das Mädchen England/USA/Frankreich 1994, R. Roman Polanski, D: Sigourney Weaver, Ben Kingsley
„Jetzt hat Polanski einen intimen Film über den Terror gedreht. Einen Film, wie ihn kaum jemand von ihm erwartet hatte und der trotz mancher Anklänge an seine Klassiker anders ist als alles, was Polanski je auf die Leinwand brachte. Gelungen ist ihm ein großartiges Comeback, ein furchterregendes Psychodrama über die verheerenden Folgen von Diktaturen, darüber, wie die Erinnerungen an Verfolgung, Erniedrigung und Folter ganze Lebesläufe beherrschen und vergiften kann. „Der Tod und das Mädchen“ handelt vor allem davon, daß die Vergangenheit für die Leidtragenden der Geschichte niemals vergangen ist.“ (Der Spiegel) Europa
Das Totenschiff Deutschland 1994, R: Wilfried Huismann / Dokumentation audf Video, Länge 43 minuten
Ein deutsches Schiff unter Billigflagge versinkt im Golf von Biskaya. Keiner der 12 Seeleute überlebt. WDR-Autor Wilfried Huismann macht sich drei Jahre nach der Katastrophe auf die Suche. Nach sechs Monaten Recherche steht fest: Der Untergang der „Scantrader“ war kein Unglück, die Seeleute sind Opfer eines Mordes. Kino 46
Touch of Evil USA 1957, R: Orson Welles, D: Orson Welles, Marlene Diedrich /Originalfassung
„Als Puffmutter in einem mexikanischen Bordell begrüßt Marlene Diedrich, als grotesk geschmickte Zigeunerin mit schwarzer Perücke, den fetten, heruntergekommenen Orson Welles mit der gloriosen Untertreibung: „Du siehst schlecht aus, Liebling. Du hast zuviele Süßigkeiten gegessen.“ Dieser phantastische, grelle Thriller hat irgendwas, aber nicht allzu viel, mit Drogen und Korruption bei der Polizei in einer Grenzstadt zu tun. Tatsächlich handelt er von der Liebe zum Medium Film, und wenn Welles den Süßigkeiten von Schatten, Winkeln und barockem Dekor nicht widerstehen konnte, so macht er daraus immernoch ein herzhafteres Festmal als die meisten Regisseure aus ihrem seriösen Fleisch mit Kartoffeln. Dies ist tolle Unterhaltung. Zur Besetzung, die so pervers zusammengesetzt wurde wie in einem Alptraum, gehören auch Charlton Heston, Janet Leigh, Zsa Zsa Gabor und Joseph Cotten.“ (Pauline Kael) Kino 46
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