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Die Bremer Kinotaz... ...alle Filme, alle Termine

101 Dalmatiner USA 1960, R: Wolfgang Reithermeier

Dieser Zeichentrickfilm aus den Disney-Studios lief früher unter dem Titel „Pongo und Perdita“ in den deutschen Kinos. Hunde befreien darin 99 Dalmatinerwelpen aus dem Schloß einer hexenhaften Frau. Viele süße, vermenschlichte Viecher sind garantiert. Ufa-Palast, UT-Kinocenter

Amerikali Türkei 1993, R: Serif Gören, D: Lale Mansur, Sener Sen/Originalfassung mit Untertiteln

Komödie über einen Auswanderer, der nach vielen Jahre als Dollarmillionär wieder in sein türkisches Heimatdorf zurückkehrt, um sich dort an denen zu rächen, die ihn früher ins Gefängnis steckten und ihm die Geliebte ausspannten. Kino 46

Ay Vakti – Mondzeit Türkei 1993, R: Mahinur Ergun /Originalfassung mit Untertiteln

Der Film erzählt die Geschichte von Agah, der sich nach einem anstrengenden Leben in der Stadt aufs Land zurückzieht, dort aber in seiner ruhe einer rastlosen Geliebten, deren Tochter und seiner Exfrau gestört wird. Kino 46

Betty und ihre Schwestern USA 1994, R: Gillian Armstrong, D: Wiona Ryder, Susan Saradon

„Dies ist bereits die dritte Adaption von Louisa May Alcotts klassischer Geschichte einer Familie in Neu-England, die sich durch harte Zeiten während des amerikanischen Bürgerkriegs kämpft. Ryder wirft sich in ihre Rolle der heißköpfigen Jo, bis zum Überlaufen erfüllt von Nervosität und erhoffter Leidenschaft. Armstrong zeigt eine dunkle Vision der March Familie, die auch deren transzendentalen Glauben mit einschließt. Zum Ende hin fühlte ich mich dann aber doch überhäuft von der schieren Tugend aller Beteiligten. Obwohl wunderschön anzusehen, ist der Film einfach zu sehr getränkt von der Milch der frommen Denkensart.“ (Time Out) UT-Kinocenter, Gondel

Bullets over Broadway USA 1994, R: Woody Allen, D: Dianne Wiest, John Cussack, Jennifer Tilly

„Diesmal hat sich Woody Allen das jüdisch geprägte Theatermilieu als Zielscheibe ausgesucht. Untermalt vom Jazz und Swing der 20er Jahre, karikiert er eitle Diven, wehleidige Dandys und selbsternannte Künstler. Gut, daß wenigstens ein paar Gangster echtes Leben in den Boheme-Zirkus bringen und sich ein Killer als wahrer Kreativer zeigt. Die üppige Ausstattung, die pointenreichten Wendungen der Geschichte und nicht zuletzt die Schauspieler machen den Film zum Vergnügen.“ (TV-Spielfilm) Schauburg

Die Dämonischen – Invasion of the Body Snatchers USA 1955, R: Don Siegel, D: Kevin McCarthy, Dana Wynter

„Einer der besten Science-Fiction-Filme aller Zeiten und einer der wenigen, die das Fantastische absolut glaubhaft werden lassen. Don Siegels Klassiker spielt in Santa Mira wo Dr. Miles Bennell von vielen Menschen Klagen darüber erhält, daß ihre Freunde und Bekannten durch Doppelgänger ersetzt wurden, die keinerlei Gefühlsregung zeigen. Später finden er und einige Freunde Pflanzen, die halbgeformte Kreaturen enthalten, die ihnen verdächtig ähneln. Sie erkennen, daß alle anderen im Ort, sogar die Polizisten, im Schlaf von Außeriridischen ersetzt wurden. Wenige Momente in der Geschichte des Kinos sind so traurig und schockierend wie die Szene, in der Miles seine Freundin küßt und merkt, daß auch sie eine von Ihnengeworden ist.“ (Danny Peary) Kino 46

Danger Sign – Achtung: Gefahr USA 1993, R: Robert Greenwald, D: Marlee Matlin, Martin Sheen

Wenn man im deutschen Kino auf einen englischen Filmtitel stößt, sollte man doch denken, dies sei der Originaltitel. Doch „Danger Sign“ heißt dieser Film tatsächlich nur in Deutschland. Englisch ist ja schön peppig, aber „Hear no Evil“ (so der tatsächliche Originaltitel) war dann doch wohl zu kompliziert für das deutsche Publikum. In dieser Neuverfilmung von „Warte, bis es dunkel wird“ spielt Marlee Matlin, die wir immer noch aus „Gottes vergessene Kinder“ in bester Erinnerung haben, eine taubstumme Marathonläuferin, die von einem Killer gejagt wird. (hip) UT-Kinocenter

Dekalog 1 Polen 1988, R: Krystoph Kieslowski

Der erste in Kieslowskis Reihe mit kurzen Spielfilmen über die zehn Gebote. Zu „Du sollst neben mir keine Götter haben“ erzählt er von einem Vater, der nach dem Ertrinken seines einzigen Sohnes verzweifelt. Kino 46

Drop Zone USA 1994, R: John Badham, D: Wesley Snipes, Yancy Butler

Die guten Polizisten, die bösen Terroristen und die sportlichen Freaks sind durchgehend besessene Fallschirmspringer, und so gibt es in diesem Film wohl mehr Luftaufnahmen als solche, die auf ebenem Boden gedreht wurden. Spannend und rasant ist diese Mischung aus „Sprung aus den Wolken“ und „Speed“ allemal. (hip)Ufa-Palast, UT-Kinocenter

Dumm und Dümmer USA 1994, R: Peter Farrelly, D: Jim Carrey, Jeff Daniels

„Zwei Blödiane tölpeln sich zweitausend Meilen durch die USA, um einen dubiosen Koffer im Skiparadies Aspen abzuliefern. Peter Farrellys Film, der in den USA bereits über 110 Mio. Dollar einspielte, steht in der Tradition von „Waynes World“ und bedient sich auch bei Klassikern wie Laurel & Hardy und den Marx Brothers – ohne diese Vorbilder allerdings je zu erreichen.“ (TV-Spielfilm) UT-Kinocenter, Ufa-Palast

Eine sachliche Romanze Großbritannien 1994, R: Mike Newell, D: Alan Rickman, Hugh Grant

„Die komplizierten Beziehungen innerhalb eines Theaterensembles im Liverpool der Nachkriegszeit. Sperriges Theatermelodram von Mike Newell mit Hugh Grant. Bei diesen Namen werden sofort viele Erinnerungen an die Erfolgskomödie „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ wach. Aber leider hat „An Awfully Big Adventure“ (so der Originaltitel) gar nichts mit dem heiteren Hochzeitsfilm zu tun.“ (TV-Spielfilm) City

Es lebe unsere DDR Deutschland 1994, R: Thomas Hausner

Eine „DDR-Rolle“ mit Propagandafilmchen und Wochenschaubeiträgen aus den glorreichen Zeiten des realen Sozialismus. Atlantis und Muwi-Filmkunst (OL)

The Flintstones USA 1994, R: Brian Levant, D: John Goodman, Elisabeth Perkins

John Goodman sieht dem Zeichentrickhelden Fred Feuerstein ja wirklich verteufelt ähnlich, und die Special Effects sowie die Ausstattung sind so genau den gezeichneten Vorlagen nachempfunden, daß man sich einige Minuten lang verwundert die Augen reibt. Leider wurde aber alle Kreativität des Films bei diesen Tricks verbraucht, und deshalb sind Buch und Dialoge so dumm, daß man sich auch beim schönsten Dino bald nur noch ärgert. (hip) Kino 46

Forrest Gump USA 1994 R: Robert Zemeckis, D: Tom Hanks, Sally Field

Als eine Mischung aus Zelig, dem braven Soldaten Schweijk und Dostojewskis „Idiot“ sieht man Tom Hanks neben John Lennon, Senator Wallace und den Präsidenten Kennedy, Johnson und Nixon. Irgendwie ist er auch für die Hüftschwünge von Elvis, Watergate und einen Kult verantwortlich. Ein komisches und sehr smartes Epos über einen typischen amerikanischen Helden. (hip) City

Hiroshima, mon Amour Frankreich 1959, R: Alain Resnais, D: Emmanuelle Riva, Eiji Okada / Originalfassung ohne Untertitel

„Ton und Bild, brutale Dokumentaraufnahmen und zärtliche Liebesszenen, Vergangenheit und Gegenwart, Stadt und Individuum, Leidenschaft und Verzweiflung werden von Resnais in diesem atemberaubenden Film verwoben, der, wie so viele große Kunstwerke, nicht gänzlich verstanden oder gewürdigt werden kann. „Hiroshima, mon Amour“ muß gefühlt werden – etwa wie er die liebevollen Umarmungen von zwei ineinander verschlungenen Körpern mit dem verbrannten Fleisch von den sterbenden Opfern der Atomexplosion vereint; und die Emotionen, die er weckt, widersetzen sich dem Verstehen oder Erklären.“ (James Monaco) Institut Francais

Iki Kadin – Zwei Frauen Türkei 1992, R: Yavuz Özkan, D: Zuhal Olcay-Serap /Originalfassungen mit Untertiteln

Melodram über eine Prostituierte, die von einem Politiker vergewaltigt wird, gegen ihn vor Gericht geht und so einen Medienskandal auslöst. Kino 46

Imagine John Lennon USA 1988, R: Andrew Solt, D: John Lennon

„Die Aufnahmesession im Jahr 1971 in Lennons Landhaus, bei der der Song „Imagine“ produziert wurde, ist der Kern deses Dokumentarfilms. In Ausschniten aus Interviews erzählt Lennon sein eigenes Leben. Das Resultat ist eine mythologische Medien-Geschichte, die den Mann als einen menschlichen Heiligen darstellen. Er macht Fehler, aber er gibt es zu. Niemand, nicht einmal seine Ex-Ehefrau, sagt auch nur ein schlechtes Wort über ihn. Dies ist eine Lehrstunde dafür, wie man mit Zelluloid seine ganz eigene Version von der Wirklichkeit schaffen kann. Aber wann hat sich Lennon je wirklich um die Realität geschert?“ (Time out) Modernes

Im Sumpf des Verbrechens USA 1994, R: Arne Glimcher, D: Sean Connery, Laurence Fishburne

„Im letzten Drittel wird das Tempo des Films mit viel unzusammenhängenden Actionszenen angezogen, damit man nur ja die Löcher im Plot nicht bemerkt. Ed Harris als wahnsinniger Serial Killer kommt aus der gleichen Gußform wie Hannibal Lecter, während Connery und Fishburne sich genau so bekriegen wie Steiger und Poitier bei „In der Hitze der Nacht“. Aber im Gegensatz zu dem Filmklassiker weiß hier Regisseur Arne Glimcher nur wenig mit dem Drehort in einer Kleinstadt in den amerikanischen Südstaaten anzufangen.“ (Time Out) Ufa-Palast

Indien Österreich 1993, R: Paul Harather, D: Alfred Dorfer, Josef Haderer

Das ist schon eine Leistung, wie der Alfred Dorfer gleich in der ersten Einstellung „Danke – ganz lieb“ sagt, und man weiß sofort, daß man sich hier für die Dauer eines Filmes über eine von diesen Nervensägen aufregen darf, die man im realen Leben keine fünf Minuten als Tischnachbarn ertragen könnte. Im Kino läßt es sich dafür um so herzhafter über sie lachen. Dies ist die östereichische Version des Films „Ein seltsames Paar“ mit Walter Matthau und Jack Lemmon: Zwei extrem unterschiedliche Männer streiten sich unentwegt und lieben sich am Schluß dann doch. „Indien“ ist vulgärer, anachistischer, sentimentaler und dreckiger als sein Vorbild. (hip) Cinema

In The Army Now USa 1994, R: Daniel Petrie jr., D. Pauly Shore

„Militärklamotte, in der zwar für reichlich Tempo und Pyrotechnik gesorgt wird, doch strohdumme Sprüche und ein eklatanter Mangel an Ironie oder Satire drücken die Qualität. Titelvorschlag fürs Sequel: „Beavis und Butthead vor Stalingrad“. (TV-Spielfilm) UT-Kinocenter, Ufa-Palast

I.Q. – Liebe ist relativ USA 1994, R: Fred Schepsi, D: Walter Matthau, Meg Ryan, Tim Robbins

Eine nette romantische Komödie, in der Walter Matthau als Albert Einstein den Kuppler spielt, der den netten Automechaniker Tim Robbins und die unsichere Akademikerin Meg Ryan zusammenbringt. Ganz auf Komik und Gefühle ausgelegt, erzählt uns dieser Film nichts über das Leben des Physikers im amerikanischen Exil - Einstein ist hier völlig auf die Ikone reduziert. Walter Matthau spielt ihn allerdings so schön, daß man dem Film seine Oberflächlichkeit gerne verzeiht. (hip) Ufa-Stern, UT-Kinocenter

Janssen – Ego Deutschland 1989, R: Peter Voss Andreae, D: Horst Janssen

„Betrunkene und Zeichner, sagt man, sprechen die Wahrheit. Besonders wahr sprechen sie, wenn sie beide Eigenschaften in sich vereinen, trinkende Zeicher sind. Könnte man überprüfen anhand dieses Filmes von Peter Voss Andraea, der sich acht geschlagene Jahre an die Fersen des Hamburger Zeichners, Dichters und Trinkers heftete und so sehr intime Bilder einfing. Janssen zeigt sich hier als ein knurriger Mann, sperrig und grundsätzlich verquer und obendrein noch als einer, der eine Menge zu sagen hat. Immer ein bißchen Bürgerschreck, schon weil die Lallrate so hoch liegt, aber vor allem, weil er sich nicht auf die Höflichkeitsriten einläßt, die in der Gesellschaft des Kunstkaufs so gängig sind.“ (taz) Cinema

Kaffee, Milch und Zucker USA 1995, R: Herbert Ross, D: Whoopi Goldberg, Drew Barrymore, Mary-Louise Parker

Unser Karikaturist Til Mette hat den Film schon zuhause in New York gesehen, und er lobt dieses feministische Roadmovie auf das Entschiedenste. Er hofft nur, daß die Synchronisation nicht den ganzen Spaß verdirbt, denn die Übersetzung des Originaltitels „Boys on the Side“ läßt schon Schlimmes vermuten. Außerdem rät er, nichts in diesem Film für bare Münze zu nehmen, denn alles daran ist dermaßen extrem politisch korrekt, daß es schon verdächtig nach Persiflage riecht: Der Film ist so politisch korrekt, daß er schon wieder gut ist. Filmstudio

Killing Zoe USA 1993, R: Roger Avary, D: Eric Stoltz, Julie Delpy / Originalfassung mit Untertiteln

„Killing Zoe ist ein überaus gewalttätiger Film, auch wenn einiges im Off geschieht. Trotz aller comichaften Momente hinterläßt diese Gewalt aber nie den Eindruck des Selbstzweckhaften, dazu ist sie viel zu erschreckend. Regisseur Roger Avary hat mit Quentin Tarantino an den Drehbüchern zu „Reservoir Dogs“ und „Pulp Fiction“ gearbeitet. Mit diesem teilt er ein Interesse an der Struktur des Films und an Stilisierungen.“ (epd-Film) Schauburg

Der kleine Muck DDR 1953, R: Wolfgang Staudte

„Staudtes Märchen brach mit der deutschen Tradition der kindertümelnd innigen Märchenfilme: Optische Phantasie verbindet sich mit humanistischer Tendenz.“ (Rowohlt Film Lexikon) Schauburg

Die Lady von Shanghai USA 1948, R: Orson Welles, D: Orson Welles, Rita Hayworth /Originalfassung mit Untertiteln

„Versuchen Sie erst gar nicht, dem Plot zu folgen – Studioboss Harry Cohn bot jedem eine Belohnung, der ihn ihm erklären konnte, und viele Kritiker scheiterten daran. Denn Welles scherte sich wenig um eine verständliche Erzählung. Das Hauptvergnügen an „The Lady from Shanghai“ ist ja gerade sein ironischer Umgang mit dem Geschichtenerzählen. Eine interessante Interpretation versteht den Film als einen Kommentar auf die Ehe von Welles und Hayworth, und die Szene in der Spiegelhalle, wo das Gesicht der Verführerin endlos reflektiert und gebrochen wird, gilt als eine brilliante, expressionistische Metapher für sexuelle Unsicherheit und den darauf folgenden Identitätsverlust. Komplex, mutig und unwiderstehlich!“ (Time Out) Cinema

Legenden der Leidenschaft USA 1994, R: Edward Zwick, D: Brad Pitt, Anthony Hopkins

Ein grandioses Epos soll diese Mischung aus „Bonanza“ und „Vom Winde verweht“ unbedingt sein. Heraus kommt am Ende nur eines: Nichts ist langweiliger als ein Film über Männer, die sich wie Heilige aufführen und schließlich als Heulsusen enden. City

Lisbon Story Deutschland 1995, R: Wim Wenders, D: Rüdiger Vogler, Patrick Bauchau

„Der Toningenieur Philip Winter reist von Frankfurt nach Lissabon, um seinen alten Freund, dem Regisseur Friedrich Monro, aus der Patsche zu helfen, der mit einem Dokumentarfilm nicht weiterkommt. Mit Mikrophon und Tonbandgerät bewaffnet, bricht Winter auf, um die rätselhafte Stadt auf eigene Faust zu entdecken. Wenders ist mit diesem Low-Budget-Film eine sinnliche Hommage an die Stadt Lissabon gelungen und zugleich ein weiterer Essay über den „Stand der Dinge“ nach einhundert Jahren Kino.“ (Tip) Cinema

Little Odessa USA 1994, R: James Gray, D: Tim Roth, Maximilian Schell

„Trotz der Langsamkeit der Erzählung, der sparsam eingesetzten Dialoge umd dem reduzierten Spiel der Akteure würde man „Little Odessa“ kaum als lakonischen Film bezeichnen. Das vorherrschende Gefühl ist vielmehr das der Schwermut. Jede Geste, jeder Satz, jede Aktion wirkt irgendwie tragisch behaftet, die russische Seele, so scheint es, läßt keinen Platz für Ironie oder Humor. Und selbst bei geschlossenen Fenstern pfeift auf der Tonspur ein kalter sibirischer Wind.“ (epd-Film) Filmstudio

Die Maschine Frankreich/BRD 1994, R: Francois Dupeyron, D: Gerard Depardieu, Natalie Baye

In Francois Dupeyrons Frankenstein-Filmversion spielt Gerad Depardieu gleich drei verschiedene Charaktere: Den ambitionierten Nervenarzt, den obsessiven Frauenmörder und seinen eigenen Sohn. Möglich wird das durch eine Maschine, die Bewußtseins-Transfers ermöglicht. Mit aufgesetzter Mimik und wenig Spielfreude geht Depardieu die Aufgabe an, und dem Regisseur dieser deutsch-französischen Koproduktion geht jedes Talent ab, Thriller-Spannung zu erzeugen. (am) Ufa-Stern

Mavi Sürgün Türkei 1992, R: Erden Kiral, D: Can Togay

Politisches Drama um einen Journalisten, der wegen eines Artikels zu drei Jahren Verbannung verurteilt wird. Kino 46

Die Mediokren Deutschland 1995, R: Matthias Glasner, D: Jürgen Vogel, Jasmin Tabatabai, Dani Levy

Ein Spiel mit den Variationen der Liebe, diesmal im Viererpack. Dieses schlägt sich durch diverse Beziehungskrisen und gruppendynamische Prozesse, entdeckt den Osten der Republik und macht am Ende die Erfahrung: Ihre Daseinsberechtigung ist, daß sie existieren und atmen. Denn ihr Kohlendioxyd braucht die Natur, um zu leben. Filmstudio – Preview am Mittwoch, 31.5., 20 Uhr

Outbreak USA 1995, R: Wolfgang Petersen, D: Dustin Hoffman, Donald Sutherland

In Wolfgang Petersens neuem Thriller über aus der Kontrolle geratene biologische Kampfstoffe kann man es wirklich mit der Angst bekommen, denn nichts, was er zeigt, wirkt besonders fantastisch oder unrealistisc. Die Story könnte morgen genauso in der Zeitung stehen. Anders als bei Petersens Erfolgsfilm „In the Line of Fire“ ist hier das Szenario wichtiger als die einzelnen Szenen, und manchmal artet der Film in eine von Hollywoods Materialschlachten aus. (hip)UT-Kino, Ufa-Palast

Piano Piano Bacaksiz Türkei 1991, R: Tunc Basran, D: Rutkay Azis / Originalfassung mit englischen Untertiteln

Ein neunjähriger Junge versucht sich zu erinnern und erzählt, wie arm, hungrig aber liebevoll und glücklich die Menschen in einem alten Viertel Istanbuls in den 40er Jahren lebten. Kino 46

Pulp Fiction R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, John Travolta, Harvey Keitel

„Das Bild einer verkommenen, brutalen Welt, das hier mit großem Nachdruck aufgebaut wird, fällt freilich bei näherer Betrachtung in sich zusammen. Weil für die meisten Beteiligten – ob sie es verdient haben oder nicht – alles noch einmal glimpflich ausgeht, läuft der Furor ins Leere.“ (epd) Casablanca, Ufa-Stern

Pret-A-Porter USA 1994, R: Robert Altman, D: Sophia Loren, Marcello Mastroianni, Tim Robbins

„Altmann nutzte die an Aufgeblasenheit kaum zu überbietenden Pariser Pret-a-Porter-Shows und drehte vor Ort eine aberwitzige Geschichten-Collage mit über 30 tragenden Rollen (und Stars), die über Intrigen und Sehnsüchte miteinander verwoben sind. Altmann bricht mit dem schönen Schein, indem er den Blick hinter die Kulissen ermöglicht, auf Eitelkeit, Geltungssucht und vor allem Profitgier.“ (TV-Spielfilm) Schauburg, Ufa-Stern und Originalfassung im Ufa-Palast

Probezeit Großbritannien 1994, R: Chris Menges, D: William Hurt, Chris Cleary

„Hätte irgendein Hollywood-Routinier die Geschichte von „Probezeit“ zusammengekleistert, wäre auch dieses neue Vater-und-Sohn-Drama als tragikomische Nichtigkeit ausgegangen. Alleine schon die Handlung: Einsamer Postbeamter nimmt elfjährigen Heimjungen auf und wird ihm allmählich zum Vertrauten. Aber dies ist ein britisches Werk. Nach und nach entdeckt er das Einzigartige an seinen unscheinlichen Hauptfigur: Witz, Verletzlichkeit, verborgene Wut und unerwartete Kraft.“ (Der Spiegel) Atelier

Puppet Masters USA 1994, R: Stuart Orme, D: Donald Sutherland, Eric Thal

„Das Beängstigende an „Puppet Masters“ sind nicht die Außerirdischen, sondern der unreflektierte Umgang mit der Jagd nach den Andersartigen und der von Heinlein beschworenen Manipulation des freien Willens, wie man sie seinerzeit dem „Weltkommunismus“ unterstellte. In Zeiten einer besorgniserregenden Gefährdung der Toleranz gegenüber Minderheiten ist ein solcher Film höchst problematisch. Spannung stellt sich durch die mangelhafte dramatische Entwicklung ohnehin kaum ein.“ (Filmdienst) Ufa-Palast

Rennschwein Rudi Rüssel Deutschland 1994,R: Peter Timm, D: Ulrich Mühe, Iris Berben, Karl Liefen

„Zuppi Gützkow, ganze neun Jahre alt, gewinnt den Hauptpreis auf dem Feuerwehrfest: ein quietschfideles Ferkel. Rudi Rüssel, wie die Kinder den rosa Vierbeiner getauft haben, ist schließlich der Grund dafür, daß die Familie die Wohnung verliert. Aber natürlich wäre dies keine Familienkomödie, wenn sich nicht alles in rosa Wohlgefallen auflösen würde.“ (TV-Spielfilm) Ufa-Stern

Reservoir Dogs USA 1992, R: Quentin Tarantino, D: Harvey Keitel, Tim Roth

Das in seiner strengen Logik gnadenlose Abdriften des vermeintlich perfekt geplanten Verbrechens ins Chaos, sowie die komplizierte Erzählstruktur hat Tarantino von Stanley Kubriks „The Killing“ übernommen. Aber er ist weit mehr als nur ein Epigone. Der Film hat eine Sogwirkung, der man sich kaum entziehen kann: Jedes Bild, jeder Ton, jede Einstellung stimmt. Wie bei Kubricks Film liegt hier die feine Ironie von „Reservoir Dogs“: Das präzis geplante Verbrechen geht schief, der genauso perfektionistisch ausgeführte Coup im Kino gelingt. (hip) Modernes

Rob Roy USA 1994, R: Michael Caton-Jones, D: Liam Neeson, Tim Roth, Eric Stoltz

„Kurz vor der Reisewelle kommt ein pralles Kilt-und-Schwert-Spektakel in die Kinos, das durch die Kamera von Karl Walter Lindenlaub die Highlands von Schottland zum verlockenden Familenurlaub empfiehlt. „Rob Roy“ erzählt spannend und manchmal herzzerreißend episch die heroische Legende eines schottischen Freiheitskämpfers, der sich gegen den englischen Adel auflehnt. Liam Leeson spielt den Rächer für Ehre und Gerechtigkeit, Tim Roth den spitzzüngigen und hinterhältigen Engländer, für den man so ins Schwärmen geraten kann, daß sogar die guten alten Werte ins Hintertreffen geraten.“ (tip) UT-Kinocenter, Europa

RoGoPaG Italien/Frankreich 1963, R: Jean-Luc Godard, Pier-Paolo Pasolini, Roberto Rosselini, Ugo Gregoretti, D: Orson Welles, Alexandra Stewart

Als die Regisseure Rosselini, Godard, Pasolini und Gregoretti ihre Episoden zum Thema „Modernes Leben“ zu diesem Film zusammenfügten, drückten sie ihren Kulturpessismus zwar ästhetisch unterschiedlich aus, waren sich aber darin einig, daß technischer Fortschritt und Konsum zwischenmenschliche Beziehungen einfrieren würden. „Rogopag“ ist heute ein Zeitdokument, das die Zukunftsängste von gestern spielerisch vorführt. Kino 46

Ronja Räubertochter Schweden/Norwegen 1984, R: Tage Danielsson, D: Hanna Zetterberg

Neben den Pipi Langstrumpf Filmen sicher die gelungenste Adaption eines Romans von Astrid Lindgren. Die Räuber sind lieb und dumm, die Landschaft richtig schön wild und Ronja ein pfiffige sowie durch und durch pazifistische Heldin. City

Rotkäppchen BRD 1953, R: Frirtz Genschow, D: Daniela Maris

„Eine moderne Version des Märchens: Rotkäppchen ist ein Kind der heutigen Zeit, das mit dem „bösen Wolf“ in Gestalt des modernen Straßenverkehrs konfrontiert wird. Die eigentliche Märchenhandlung erscheint als Traumvision.“ (Rowohlt Filmlexikon) Ufa-Palast

Silent Fall – Stummer Schrei USA 1994, R: Bruce Beresford, D: Richard Dreyfuss, Linda Hamilton

„Ein Kinofilm, der sich den Gesetzten des TV-Movies anpaßt: alle zwanzig Minuten ein Knalleffekt in Form einer unerhörten Wendung: Hier der kleine Tom, der sich mit der Gartenschere verletzt; dort die Schwester, die sich als mannstolle Lolita gebärdet; hier der Sheriff im Zwielicht; dort Kinderschändung als letzter Holzhammer. Dabei spart der Film – auch hier TV-gerecht – jede inszenierte Darstellung von Sex und Gewalt aus. Es ist immer schon alles passiert, wenn es im Dialog zur Sprache kommt.“ (epd-Film) Atelier

Silverado USA 1985, R: Lawrence Kasdan, D: Kevin Kline, Kevin Costner

„Was beweist dieser Film über einen Haufen Cowboys, die durch ihren Sinn für Ehre zusammengehalten werden, dieser Film über philosphiernde Bardamen, böse Sheriffs und junge Pionierfrauen mit Sätzen wie „Meine Schönheit ist bald vergangen, aber das Land wird immer schöner wachsen“? Daß der Westernmythos in einer Athmosphäre der Unschuld am besten zuhause ist.“ (Roger Ebert) Gondel

Stargate USA 1994, R: Roland Emmerich, D: Kurt Russel, James Spader

„Regisseur Emmerich hämmert jedes Detail mit unnötiger Überdeutlichkeit ein. Es gibt einen blasierten Grundzug von unangenehmer Gönnerhaftigkeit, wenn Sklaven gegen ihre Herrscher aufgeputscht werden und dabei reagieren wie in der Fantasie eines amerikanischen Politikers von dankbaren Völkern der dritten Welt, die um militärische Hilfe betteln.“ (Sight and Sound) Schauburg, Ufa-Stern

Streetfighter – Die entscheidende Schlacht USA 1994, R: Steven E. de Souza, D: Jean-Claude Van Damme, Kylie Minogue

Nach „Super Mario“ der zweite Actionfilm, der auf einem Videospiel basiert. Und wer wäre für die Verkörperung einer kämpfenden Spielpuppe besser geeignet als Van Damme, dem ein englischer Kritiker bescheinigte, daß in ihm die tänzerische Grazie von Mikhail Baryshnikov mit den schauspielerischen Fähigkeiten einer Runkelrübe vereint wurden. (hip) UT-Kino

Der Tod und das Mädchen England/USA/Frankreich 1994, R. Roman Polanski, D: Sigourney Weaver, Ben Kingsley

„Jetzt hat Polanski einen intimen Film über den Terror gedreht. Einen Film, wie ihn kaum jemand von ihm erwartet hatte und der trotz mancher Anklänge an seine Klassiker anders ist als alles, was Polanski je auf die Leinwand brachte. Gelungen ist ihm ein großartiges Comeback, ein furchterregendes Psychodrama über die verheerenden Folgen von Diktaturen, darüber, wie die Erinnerungen an Verfolgung, Erniedrigung und Folter ganze Lebensläufe beherrschen und vergiften kann. „Der Tod und das Mädchen“ handelt vor allem davon, daß die Vergangenheit für die Leidtragenden der Geschichte niemals vergangen ist.“ (Der Spiegel) City

Unsere Welt war eine schöne Lüge USA 1994, R: Anthony Drazan, D: Harvey Keitel, Kelly Lynch, Seymour Cassel

„Die 50er Jahre in den USA: Ray Weiler (ein brillanter Harvey Keitel) ist ein Prototyp unamerikanischer Erfolgslosigkeit, der seiner Familie den Reichtum für morgen verspricht, während er das Geschirr seiner Frau zum Pfandleiher bringt. Anthony Drazan erzählt die Geschichte vom „bösen Daddy“ aus der Sicht der Tochter. Leider verwechselt der Filmemacher oft Mitgefühl mit Kitsch. Musik und Kamera unterstützen die inhaltliche Überzeichnung auch ästhetisch.“ (tip) City

Uzlasma – Konsens Türkei 1991, R: Oguzhan Tercan , D: Halil Ergün /Originalfassung mit Untertiteln

Der Film zeigt am Beispiel der Ermordung des Chefredakteurs einer türkischen Tageszeitung die gesellschaftspolitische Situation, die in der Zeit vor dem Militärputsch im September 1980 herrschte. Kino 46

Vincent & Theo Frankreich/Italien/Niederlande 1990, R:Robert Altman, D: Tim Roth, Paul Rhys

„Altman ringt mit der monumentalen Geschichte von Vincent van Gogh und seinem Bruder Theo und kommt dabei, zum größten Teil, als Sieger heraus. Der Regisseur zeigt uns ein bis auf die Knochen reduziertes Drama und läßt dabei die meisten Leinwandvisionen vom Leben eines Künstlers weit hinter sich zurück. Dieser Film ist bis zum Rand gefüllt vom malerischen Glanz der Natur und der menschlichen Formen, aber sie sind flüchtig eingefangen, in einer luftigen Art, die an die fiebrigen Fühler eines Künstlers erinnert.“ (James Monaco) Gondel

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