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Neonazi gesteht Mordbrand

■ Beim Brand eines Wohnhauses starben vor mehr als einem Jahr sieben Menschen

Stuttgart/Berlin (taz) – Ein rechtsradikaler Jugendlicher hat gestanden, im März 1994 in der Stuttgarter Innenstadt ein Haus in Brand gesetzt zu haben. Bei dem Feuer waren sieben Menschen ums Leben gekommen.

Am 16. März 1994 war der Jugendliche zunächst in eine Schlägerei mit Ausländern verwickelt. Aus „Haß auf Ausländer“, so seine eigene Aussage gegenüber der Staatsanwaltschaft, habe er anschließend in dem fünfstöckigen Wohn- und Geschäftshaus in der Stuttgarter Innenstadt Feuer gelegt. In dem Haus hielten sich 50 Ausländer und Deutsche auf. Der Brand brach um 3.30 Uhr morgens aus. Als die Feuerwehr Minuten später eintraf, brannte das 100 Jahre alte Gebäude bereits lichterloh. Sieben Menschen kamen in den Flammen ums Leben: eine 24jährige Deutsche und ihre zweijährige Tochter, eine 27jährige Türkin mit ihrer vierjährigen Tochter, ein kroatisches Ehepaar und eine Frau. Das Feuer war im Erdgeschoß ausgebrochen und hatte sich, so die Polizei, „rasend schnell“ über das Treppenhaus ausgebreitet. Die übrigen Personen konnten damals mit Drehleitern gerettet werden.

Bei den anschließenden Ermittlungen hatte die Polizei zunächst vermutet, daß die Tat von Fixern begangen worden sein könnte. Auch eine elektrischer Kurzschluß war nicht ausgeschlossen worden. Die Polizei kam erst im Zuge von Ermittlungen wegen eines anderen Brandes in Esslingen auf die Spur des jungen Mannes.

Der geständige jugendliche Rechtsradikale will die Tat allein begangen haben. Gegenüber der Staatsanwaltschaft gestand er zweimal, einmal widerrief er. Die Staatsanwaltschaft ist sich jedoch sicher, daß sein letztes Geständnis der Wahrheit entspricht. Einzelheiten will die Staatsanwaltschaft heute auf einer Pressekonferenz mitteilen.

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