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Neonazis rüsten sich

■ Rudolf Heß' Todestag soll in mehreren Städten „gebührend“ begangen werden

Berlin (AFP) – Rechtsradikale und Neonazis rüsten offenbar für das Wochenende, trotz mehrerer Veranstaltungsverbote zu Aktionen anläßlich des Todestages des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß. Das sogenannte „Wunsiedel-Koordinierungsbüro/Die Nationalen“ ruft dazu auf, bei den Bundesligaspielen einschlägige Transparente zum „Heß-Gedenken“ in Fußballstadien zu zeigen. Außerdem solle das Wochenendticket der Deutschen Bahn zu „Treffen in Zügen“ genutzt werden, heißt es in dem Aufruf des Büros.

In Berlin haben die „Republikaner“ anläßlich des Jahrestages des Baus der Berliner Mauer am Sonntag zu einem Treffen mit dem Titel „Mauerbau in Mitteldeutschland“ aufgerufen. Wie aus Sicherheitskreisen verlautete, planen Neonazis auch ein Treffen in Dänemark, vermutlich in Roskilde.

In Thüringen, Brandenburg, Hessen und Bayern wurden angekündigte Veranstaltungen rechtsradikaler Organisationen bereits verboten.

Zu den untersagten Treffen gehört eine von der NPD geplante Abschlußkundgebung in Fulda. In der hessischen Stadt war es bei den „Heß-Aktionstagen“ vor zwei Jahren zu schweren Ausschreitungen gekommen. Verstärkte Kontrollen sind außer in Fulda vor allem in Wunsiedel geplant, wo Heß begraben liegt.

Im Zusammenhang mit den Aktionen zum Heß-Gedenktag kündigte die NPD an, ihr Vorsitzender Günter Deckert werde am Jahrestag des Mauerbaus an einer Kundgebung in Berlin teilnehmen. Ob es sich dabei um die im Bezirk Friedrichshain geplante Veranstaltung der „Republikaner“ handelt, blieb zunächst unklar. Die Veranstaltung wurde nach Angaben der Polizei genehmigt.

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