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Skins kamen nicht weit

■ „Rudolf-Heß-Aktionswoche“ war kurz: 125 Neonazis festgenommen

Berlin (dpa/taz) – Durch die Festnahme von 125 rechtsextremen Jugendlichen hat die Polizei am Wochenende in Sachsen und Thüringen Aktionen von Neonazis zum Todestag des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß verhindert. Das Amtsgericht Chemnitz erließ nach Polizeiangaben bis gestern nachmittag gegen 55 Festgenommene Gewahrsamsbeschlüsse. Die jungen Leute waren bei umfangreichen Kontrollen auf Autobahnen und Bahnhöfen sowie auf einem ehemaligen NVA-Übungsplatz in Sachsen aufgefallen.

Die Jugendlichen zwischen fünfzehn und achtundzwanzig Jahren aus dem Raum Dresden, Bautzen und Chemnitz müssen bis zum 21. August in Justizvollzugsanstalten Sachsens, Bayerns und Thüringens bleiben. Sie wollten am „Kameradschaftstreffen“ zum Heß-Todestag auf dem früheren NVA-Übungsplatz im sächsischen Frankenberg teilnehmen. Die Ermittlungen ergaben, daß viele der Festgenommenen bereits wegen Straftaten wie Landfriedensbruch, Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Sachbeschädigung und Körperverletzung polizeilich bekannt sind.

Die Polizei will ihre Kontrollen bis zum kommenden Wochenende im Regierungsbezirk Chemnitz fortsetzen. Die sächsischen Kommunen hatten bereits in der vergangenen Woche Versammlungsverbote für geplante Aufmärsche Rechtsextremer erteilt. Heß hatte sich am 17. August 1987 im Militärgefängnis Berlin-Spandau erhängt. Die rechte Szene hat aus diesem Anlaß zu einer sogenannten Gedenkwoche aufgerufen.

In Thüringen nahm die Polizei 45 Rechtsextremisten fest, die vorwiegend im Süden des Landes während der „Heß-Aktionswoche“ randaliert hatten. Dabei stellten die Beamten ein Messer, drei Seitengewehre, einen Totschläger und Propagandamaterial sicher. Ein Rädelsführer sei in Vorbeugehaft genommen worden. Ein junger Mann sei in eine Nervenheilanstalt eingeliefert worden, nachdem er in der Polizeizelle seinen Kopf ständig gegen die Wand schlug.

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