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Hfk-Festschrift

Es ist so Brauch, daß der Rektor der Bremer Hochschule für Künste zur Feier ihrer DiplomandInnen den Bremer Freundeskreis der Künste zum Feste lädt. Es ist außerdem Brauch, daß sich zum selben die Studierenden der Künste zur Belustigung der Gönnerinnen und Gönner der Künste sich künstlerisch verausgaben. Denn alljährlich ruft der Rektor, der Kopf der Künste: Ein Motto soll her zum Feste, ein künstlerisches!

So haben sich denn diesmal unsere Kunststudierenden, ganz im Sinne ihres Rektors, des Kunstkopfs Jürgen Waller, mal erinnert, was Kunst im eigentlichen Sinne denn nun bedeute. Ein armes Künstlerdasein nämlich, wie Waller selbst schon vor fünf Jahren sich erzürnte und die Stimme gegen ABM-Maßnahmen im Kunstbetrieb erhob. Unter Brücken habe er gehaust. Hungern, lungern, klauen sei des Künstlers immanente Manier und Zier.

Man wische ihm eins aus, so dachten sich die Studis und errichteten im Festsaal eine Brücke. So sollte nun der Kopf den Popanz zu dem Motto „Unter Brücken“ laden. Ja klar! Clochards! rief freudig immer noch der Kopf. Und lud zum Festbankett (zu 100 Mark). „Und bringen Sie den Schlapphut und Gauloises.“

So sehet nun die Gönnerinnen und Gönner unter Brücken, laßt sie betteln um die Gunst der Kunst in Bremen. Sehet sie in ihren (Pfeffer-)Säcken, wie sie um ein wenig (künstlerische) Nahrung bitten. So sehet sie heute abend in der Gosse tafeln. Denn wenn Waller ruft – dann kommen alle. sip

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