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Hamburger Kino-Tips

Bei der Berlinale war Hustler White von Bruce LaBruce einer der geheimen Lieblingsfilme des Publikums. Der schwule Filmemacher taucht millieusicher in Szenen ein, die man sonst im Film nur als exotischen Überschuß kennt. Dieses Mal verlegt er eine romantische Komödie in die Stricher-Szene von Santa Monica. Der Tourist Jürgen Anger kommt dorthin, um ein Buch über die Szene zu schreiben. Während seiner Recherchen lernt Jürgen die unterschiedlichsten Stricher kennen, doch er verzehrt sich nur nach Monti, den er beim Brieftaschenklau und beim Sport beobachtet. Zur Sneak-Preview im Metropolis wird der androgyne Regisseur mit seinem Co-Regisseur Rick Castro anreisen So, 3. März, 21.15 Uhr, Metropolis

Mit zwei Reihen lenkt das Metropolis in den Monat März. Richard Attenboroughs Chap-lin-Biographie, starring Richard Downey jr., Tochter Chaplin und Dan Aykroyd, eröffnet die Reihe über Charlie Chaplin. Zunächst werden die frühen Kurzen vorgeführt und im Lauf des Monats kann man sich bis zu The Gold Rush aus dem Jahr 1925 vorwärts schmunzeln. Metropolis

Nach den Regisseuren Abel Ferrara und Krysztof Kieslowski wendet sich das B-Movie diesen Monat dem spanischen Bürgerkrieg zu. Zum Auftakt wird Spanische Erde von Joris Evens gegeben, laut Presseheft ein Klassiker des Dokumentarfilms. Dem holländischen Dokumentarfilmer gelang es, keinen geringeren als Ernest Hemingway für den Kommentar anzuheuern. Anläßlich der Premiere im Weißen Haus ist von Präsident Roosevelt überliefert: „Man sieht hier, wie das ganze Volk kämpft. Das ist ein Film, den alle sehen müssen.“ Sa, 2. und So. 3. März, B-Movie, jeweils 20. 30 Uhr

 Das Filmepos, dasn die Theatermacherin Ariane Mnouchkine über Molière gedreht hat, schwelgt in historischen Bildern: mit einem Ochsenkarren fährt die Theatertruppe übers Land und gibt sich den Freuden des Feierns hin. Für den 250minütigen, üppig ausstaffierten Spielfim benötigt man allerdings ordentliches Sitzfleisch und eine Menge zu knabbern. Do, 29. Februar bis Do, 6. März, 3001

Die Themenreihe mit Gewinnspiel One False Movie ist diesen Monat von den Diven der Filmwelt gepachtet. Den Anfang macht der Kultfilm Diva von Jean-Jacques Beineix, der seit nunmehr 15 Jahren nonstop in einem Münchner Kino läuft. In schicken Farben zeigt der französische Regisseur die ungleiche Liebe zwischen einem Postboten und einer Operndiva. Es geht um illegale Mitschnitte und eine der wenigen Verfolgungsjagden der Filmgeschichte auf dem Moped hält in Atem.

Di, 4. März, 22.45 Uhr, Zeise

Mit einer kleinen Werkschau kann man sich in Sachen Pedro Almódovar firm machen. Den Anfang machen Labyrinth der Leidenschaften und Matador. Letzterer gilt nicht gerade als Meisterwerk des Regisseurs der Accessoires und der Klaustrophobie. Im Jahr 1986 gedreht, wird die recht kitschige Geschichte eines Matadors erzählt, der nach einem Unfall eine Stierkampfschule betreut, jedoch nicht aufhören kann zu töten. Wir gehen lieber ins Labyrinth der Leidenschaften. In diesem grandios unübersichtlichen Frühwerk verliebt sich die nymphomanische Tochter aus gutem Haus in den Sohn eines arabischen Herrschers. Die fortgesetzten Tabuverletzungen des Films galten als Zeichen für die Aufbruchstimmung nach der Franco-Diktatur. beide Mo, 4. und Di, 5. März, Abaton vom

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