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Hilfreich und billig

■ Verband rügt Lohn-Dumping in Praxen

„Frauen verdienen mehr – garantieren Frauenberufe niedrigere Gehälter?“ Unter dieser Fragestellung machten die drei Bundesverbände der Arzt-, Zahnarzt- und Tierarzthelferinnen und pharmazeutisch-technischen Assistenten gestern auf die Situation von angestellten Frauen in Arztpraxen aufmerksam.

Frauen im Gesundheitswesen verdienten wesentlich weniger als beispielsweise ArbeiterInnen im metallverarbeitenden Gewerbe. „Die niedrigen Gehälter schädigen das Selbstbewußtsein als leistungsfähige Berufstätige“, empörte sich Verbands-Chefin Bärbel Keim-Meermann. Ein „typischer Frauenberuf“ stehe immer noch für „minderwertige Hilfsdienste“. Dennoch seien die Berufe bei Frauen sehr beliebt. 99,8 Prozent der Angestellten in Arztpraxen sind weiblich, trotz schlechter Vergütung und Arbeitsbedingungen. So gibt es für die Praxen-Helferinnen weder Tarife noch bundesweite Flächentarifbestimmungen. Das Ergebnis der vierten Tarifrunde brachte für Zahnarzthelferinnen rückwirkend zum 1. Januar 1996 3,9 Prozent, ab 1997 weitere drei Prozent Gehaltserhöhung. Dank der neuen EU-Richtlinien hätten Arzthelferinnen in Zukunft das Recht, einen schriftlichen Arbeitsvertrag zu fordern. Auch Kündigungsschutz finde in dieser Branche nur dann Anwendung, wenn ein Betrieb mindestens sechs Angestellte hat. Anja Borstelmann vom Bundesverband der Angestellten in Apotheken bezeichnete es als Diskriminierung, daß Teilzeitarbeitnehmerinnen keine Ansprüche auf die tariflich üblichen, jährlichen Gehaltserhöhungen haben. Maja Schuster

Podiumsdiskussion „Frauen verdienen mehr“, 20. März, 18.30 Uhr, Uni-Hörsaal B, Edmund-Siemers-Allee 1

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