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„Kosta“ gegen Kosovo-Albaner

■ Neue „Eingreiftruppe“ im Kampf gegen Organisierte Kriminalität Von Peter Müller

Zur Bekämpfung der organisierten Bandenkriminalität hat gestern die neue Polizeieinheit „Kosta“ ihre Arbeit aufgenommen. Der im Kern 14 BeamtInnen umfassenden Sondereinheit, die dem LKA 26 (Organisierte Kriminalität) unterstellt ist, gehören „fahndungserfahrene Ermittler“ aller Polizeidirek-tionen, des Landeskriminalamts (LKA) und der Bereitschaftspolizei an. Geleitet wird die „Eingreiftruppe“ vom Vize-Chef des Mobilen Einsatzkommandos, Rainer F. „Kosta“ soll vor allem den „Desperados“ (LKA-Chef Wolfgang Sielaff) der Albaner- und Kosovo-Albaner-Gangs den Kampf ansagen.

Hauptaufgabe der Truppe sind „operative Einsätze“ gegen mafia-ähnlich organisierte albanische Banden, die verstärkt im Rotlicht-Milieu agieren und mit äußerster Brutalität um Marktanteile bei dunklen Geschäften kämpfen. Bei den mit aller Härte ausgetragenen Bandenkriegen war es im vergangenen Jahr immer wieder zu Messerstechereien und Schießereien gekommen.

Erst im Dezember war in Altona ein Geschäftsmann gezielt erschossen worden, als er einen Albaner stellen wollte, der einen Landsmann niedergeschossen hatte. Durch ihre Rücksichtslosigkeit haben die Albaner-Clans mittlerweile selbst die traditionelle Hamburger Zuhälter- und Kiez-Szene das Fürchten gelehrt. Polizeisprecher Hartmut Kapp: „Mit operativen Präventionsmaßnahmen gegen die Aktivitäten soll die Verfestigung der Szene verhindert werden.“ Immer, wenn ein Treff oder Umschlagsplatz bekannt werde, so Kapp, „geht ,Kosta' mit den Mitteln des Polizeirechts vor.“ Dazu gehörten neben verdeckten Ermittlungen in Zivil vor allem Personenüberprüfungen und Razzien. Verstärkt wird der Trupp – der schwer bewaffnet und mit schußsicheren Westen ausgestattet ist – jeweils durch die örtliche Schutz- oder Bereitschaftspolizei.

Mit „Kosta“ werde neben der bisherigen Strafverfolgung eine „Bekämpfungsebene“ eingeführt, so der Polizeisprecher. Die bisherigen „Präventionsmaßnahmen“ durch Razzien haben nach Auffassung Kapps bereits in St. Georg und St. Pauli zu ersten Erfolgen geführt. Kapp: „Es ist eine deutliche Verunsicherung eingetreten.“ Durch „Kosta“ sollen die Präventionsmaßnahmen nun auf das gesamte Stadtgebiet ausgedehnt werden. Da „Kosta“ in Zukunft eng mit der Ermittlungsgruppe „EG 941“ zusammenarbeitet, die in zahlreichen Einbruchsfällen und im Bandenkrieg gegen die Albaner ermittelt, erhoffen sich die LKA-Fahnder auch hier vermehrt Erfolge.

Denn das Betätigungsfeld der oft aus dem Untergrund agierenden albanischen Clans reicht mittlerweile vom organisierten Drogenhandel – der Hans Albers-Platz ist fest unter Kontrolle – über Zuhälterei bis zu Einbruch und Kfz-Diebstahl. Die Polizei geht davon aus, daß das Gros der Einbrüche bandenmäßig von Kosovo-Albanern verübt wird.

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