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Kröten schlucken

■ Müll-Streit bei grünen Wahlsiegern

Es knirscht im grünen Gebälk: Nach der Schelte der Parteibasis, die Führungsspitze der schleswig-holsteinischen Grünen hätte bislang eher Pöstchen als politische Inhalte als Aussteuer für eine rot-grüne Vernunftehe gefordert, kritisieren nun die Lübecker Grünen und die eng mit ihnen verwobenen „Bürgerinitiativen gegen die Giftmülldeponie Schönberg“ die Trauungsvorbereitungen.

Der Grund: Die Grünen aus der Marzipanstadt hatten im Landeshauptausschuß gefordert, bitte auch Europas größte Sonderabfallkippe zum Gegenstand der Verhandlungen mit der SPD zu machen – das grüne Gremium aber winkte ab. In Anspielung auf die SPD-Umweltministerin und die grüne Spitzenkandidatin erklärten die BIs daraufhin, sie würden ein „Alles Müller“ so wenig akzeptieren wie ein „Fröhlich weiter so“.

Ungeachtet der Basisschelte wird jedoch immer wahrscheinlicher, daß die rote Simonis die grüne Kröte küssen oder gar schlucken muß. Sowohl in SPD-Kreisen als auch unter den Bündnisgrünen stellt man sich auf Koalitionsgespräche ein. „Es sieht gut aus“, glaubt der Grünen-Sprecher Klaus Müller, der die Chancen für „Rot-Grün“ auf 95 Prozent schätzt – „wenn die SPD nicht kneift“.

Die Stunde der Wahrheit schlägt am Freitag: Nach dem Sondierungsgespräch mit der FDP will der SPD-Vorstand entscheiden, mit welcher Partei Koalitionsgespräche geführt werden. Danach soll dazu auch der Landesausschuß tagen. Nach Ostern könnten die Gespräche dann beginnen. mac

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