piwik no script img

■ SoundcheckGehört: Herbie Hancock Quartett

Gehört: Herbie Hancock Quartet Der große Zampano des Jazz-Pianos kann sich längst alles erlauben, sogar: nicht zu provozieren. Mehr als neckisch nimmt es sich nicht aus, daß Hancock sein Repertoire mit ein paar Nummern aus dem Pop-Lager spickt, die er dann, wie in der Fabrik, gnadenlos unter das Jazz-Joch spannte. Das Maß aller Dinge für Hancocks aktuelles Quartett ist der Sound, den er mit Miles Davis vor 30 Jahren etablierte. Ein weiterer Urheber jener Zauberformel steht ihm in Dave Holland, der Macht am Bass, zur Seite. Gene Jackson, eine Wucht am Schlagzeug, und Saxofonist Craig Handy, im Ton an Bennie Maupin erinnernd, komplettieren die hervorragende Live-Band. Natürlich zelebriert Maestro Hancock eine Gala mit allem Drum und Dran, packt prätentiöse Schnörkel in die Ansagen und hyperelegante Tupfer in die Intros – aber dann wirbelt er plötzlich vor dem Beat oder lauert knapp dahinter und verleiht diesem klassischen schwarzen Jazz soviel Fahrt wie kein Zweiter.

Andreas Schäfler

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen