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Verursacht Fliegen Krebs?

■ Lufthansa-Stewardeß ist an Leukämie erkrankt. Forschung über Gesundheitsrisiken für Flugpersonal ist mangelhaft

Frankfurt/Main (taz) – Nachdem eine Stewardeß an Leukämie erkrankte, hat der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) schwere Vorwürfe gegen die Lufthansa erhoben. Die Krebserkrankung der seit 25 Jahren arbeitenden Stewardeß sei „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ auf die Strahlenbelastung in mehr als 10.000 Metern Höhe zurückzuführen, erklärte Eduard Bernhard, BBU-Vorstandsmitglied und kritischer Aktionär der Lufthansa.

Dennoch habe Lufthansa-Chef Jürgen Weber auf der Hauptversammlung letzte Woche einen Antrag auf Bereitstellung von zusätzlichen Geldern für weitere Untersuchungen über die Strahlengefahr zurückgewiesen. Weber habe lediglich auf erste Erhebungen verwiesen, wonach „kaum Gefährdungen“ zu konstatieren seien.

In Kanada allerdings wurden bereits Piloten und in Finnland Stewardessen in mehreren Teilstudien langfristig untersucht – mit einem anderen Ergebnis: eine überdurchschnittliche Rate von Gehirntumoren bei den Piloten und doppelt so viele Brustkrebsfälle bei den Stewardessen wie bei weiblichem Bodenpersonal. Der Leiter des medizinischen Dienstes der Lufthansa, Lutz Bergau, erklärte allerdings, daß diese Studien methodische Mängel aufwiesen und „nicht aussagekräftig“ seien. Die Lufthansa beteilige sich nun finanziell an zwei von der EU angeregten Forschungsprojekten: Am Robert-Koch-Institut in Berlin würden Chromosomenanalysen vorgenommen und am Krebsforschungszentrum Heidelberg 15.000 bis 20.000 Einzelbiographien im Rahmen einer „Morbiditäts- und Mortalitätsanalyse“ von Flugpersonal ausgewertet.

Bernhard verweist auf eine erste deutsche Vorstudie der Universität Marburg, wonach die Strahlenbelastung von Langstrecken- Flugpersonal höher sei als bei AKW-MitarbeiterInnen. Klaus-Peter Klingelschmitt

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