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Stromkonzern dreht künftig auch am Wasserhahn

■ Die niedersächsische Landesregierung privatisiert die Harzwasserwerke. Einen Teil davon verkauft sie an den Energiemonopolisten PreussenElektra

Hannover (taz) – Der Energieversorger PreussenElektra steigt mit Unterstützung der niedersächsischen Landesregierung in den Trinkwasser- und Abwassermarkt ein. Für 220 Millionen Mark werden die bisher landeseigenen Harzwasserwerke, mit Abstand größter Wasserversorger Niedersachsens, an ein von der PreussenElektra geführtes Konsortium verkauft. Kabinett und SPD-Mehrheitsfraktion im Landtag haben die Privatisierung an den Energieversorger, der das Landesparlament in Hannover noch zustimmen muß, bereits abgesegnet.

Das PreussenElektra-Konsortium erwirbt damit nicht nur sechs Talsperren in Norddeutschlands regenreichstem Mittelgebirge. Dazu gibt es ein bis Bremen reichendes Leitungsnetz, durch das die größten niedersächsischen Städte, weitere Gemeinden in elf Landkreisen und auch Bremen mit Wasser beliefert werden.

Der niedersächsische Wirtschaftsminister Peter Fischer sieht im Geschäft mit dem Trinkwasser einen „weltweiten Wachstumsmarkt“ und erwartet, daß die privatisierten Harzwasserwerke „weitere Wasserversorgungsbetriebe übernehmen“, sich „in das Geschäftsfeld Abwasserentsorgung ausdehnen“ und künftig auch „weit über Niedersachsen hinaus“ tätig sein werden. Fischer schließt eine Wasserpreiserhöhung für den niedersächsischen Endverbraucher durch die Privatisierung lediglich „kurzfristig“ aus.

In dem Käuferkonsortium sind neben der PreussenElektra auch alle Kunden der Harzwasserwerke wie Stadtwerke und kommunale Wasserverbände mit zahlreichen kleinen Beteiligungen vertreten. PreussenElektra selbst wird 24,75 Prozent der privatisierten Harzwasserwerke übernehmen, weitere 8,75 Prozent soll das der PreussenElektra „assoziierte“ Unternehmen Energieversorgung Weser-Ems kaufen. Darüber hinaus besitzt der Stromkonzern auch eine Reihe von Anteilen an den im Erwerberkonsortium vertretenen Stadtwerken. Jürgen Voges

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