: Ein Schritt auf dem Weg zur friedlichen Lösung
■ Hafenstraßen-Genossenschaft steht / Sanierung kostet rund 5,5 Millionen Mark
„Wir sind einen Schritt weiter in Richtung Vertragslösung“, frohlocken die Neu-GenossInnen. 36 Personen, darunter zwölf Mitglieder der Genossenschaft St.Pauli Hafenstraße, haben am Donnerstag die neue Genossenschaft gegründet, welche die lange umkämpften Häuser am Elbrand erwerben soll. Ziel der „Genossenschaft Alternativen am Elbufer“ – so schreibt die Satzung fest – ist „die Gewährleistung von dauerhafter Wohnsicherheit bei stabilen und sozialen Mieten in den von ihr bewirtschafteten Häusern“. Dabei werden den BewohnerInnen weitgehende Selbstbestimmungsrechte garantiert.
In den Vorstand der Genossenschaft wurden einstimmig der Ex-Vorstand des Hamburger Bauvereins Geert Becker, die GAL-Bürgerschaftlerin Susanne Uhl, der Jugendrichter Joachim Katz und die hafenstraßen-Bewohner Bernd Coch und Benjamin Scheerer gewählt. Dem Aufsichtsrat gehören neben dem Rechtsanwalt Joachim Waitz die Hochschulpräsidentin Adrienne Goehler, die GAL-Bürgerschaftlerin Anna Bruns, die Schulleiterin Jutta Reinitzer, der ehemalige Vizepräsident des Kieler Landtags, Alfred Schulz, und der Architekt Volker Doose an.
Die wichtigsten Entscheidungen sollen allerdings von allen GenossInnen gemeinsam beschlossen werden. Bekanntmachungen der Genossenschaft werden laut Satzung in der „tageszeitung (taz) veröffentlicht“.
Rechtzeitig zur Genossenschafts-Gründung sickerten auch die ersten Ergebnisse des von der Stadtentwicklungsbehörde in Auftrag gegebenen „Hafenstraßen-Gutachtens“ durch. Dieses dient als Grundlage für das Sanierungskonzept, das aus dem städtischen Programm zur „Alternativen Baubetreung“ finanziert werden soll.
Nach der Expertise sind die Häuser nicht so marode wie befürchtet. Insgesamt rund 5,5 Millionen Mark müssen danach für die Instandsetzung der Hafenstraße ausgegeben werden. Erst wenn alle drei Teile des Gutachtens im Oktober fertiggestellt sind, wird sich der genaue Wert des Häuserkomplexes ermitteln lassen. Tendenz: Beim Verkauf der bunten Gebäude dürfte nur der Grundstückswert von rund 2,5 Millionen Mark zu Buche schlagen.
Marco Carini
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