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„Aus städtebaulichen Sünden nichts gelernt“

■ GAL: 3.000 Wohnungen in Neugraben-Fischbek ökologisch und sozial bedenklich

Aus den „städtebaulichen Sünden der 60er Jahre“ habe man „beim Bau der Großwohnsiedlungen in Neuwiedenthal und Sandbek“ zu wenig gelernt. „Wiederholungsfehler“ fürchten folglich die Bürgerinitiative „Bürger für Süderelbe“, die Harburger GAL und Heike Sudmann, GAL-Sprecherin für Stadtentwicklung, wenn der „Bebauungsplan Neugraben-Fischbek 15“ beschlossen wird.

Er sieht vor, das 146 Hektar große Gebiet mit 3.000 Wohnungen für 10.000 Menschen zu bebauen. Zwischen zwei und fünf Geschossen sollen die Einzel-, Reihenhäuser und Wohnblocks hoch sein; jeweils zwei Fünftel werden über den sozialen Wohnungsbau bzw. den dritten bis fünften Förderungsweg, der Rest frei finanziert. Als „ökologisch bedenklich und sozial unzureichend“ kritisiert GALierin Heike Sudmann das Bauvorhaben, das die Stadtentwicklungsbehörde (Steb) für „qualitätvoll und abwechslungsreich gestaltet“ hält: Die Bebauung müsse, so Sudmann, um mindestens ein Drittel reduziert werden, weil für die vielen Menschen „keinerlei soziale Infrastruktur bereitsteht“. Ein Bürgerhaus, das Stadtteil-Identität gestiftet hätte, sei genauso abgeschmettert worden wie Kindergartenplätze in ausreichender Zahl. Durch die Bahnlinie im Süden und den geplanten Zubringer zur A 26 im Osten werde der neue Stadtteil isoliert; wegen der fast ausschließlichen Wohnnutzung zur Schlafstadt werde er mit den bekannten sozialen Folgen belastet. Teile des Landschaftsschutzgebietes „Marschrandmoor Süderelbe“ würden der Bebauung zum Opfer fallen, 23 bedrohte Tier- und 21 Pflanzenarten aus ihrem Lebensraum verdrängt.

Als „unbegründet“ wies Steb-Sprecher Bernd Meyer die Vorwürfe zurück: „Allein aufgrund der Nachbarschaft zu problematischen Wohnanlagen Parallelen zu Neugraben-Fischbek zu ziehen ist Unsinn.“ Richtig sei, daß die unterschiedlichen Förderwege eine „soziale Durchmischung“ garantierten. Grünflächen, vier Schulen, vier Kindertagesheime, ein Jugendhaus und ein öffentlicher Festplatz seien planerisch und finanziell gesichert. Im Zentrum könnten sich Läden, kleine Betriebe, Büros und Arztpraxen ansiedeln. Meyer: „Eine grundlose Stigmatisierung belastet die Integration der künftigen Bewohner mehr als alles andere.“

Heike Haarhoff

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