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„Moderates Fischsterben“ vorerst beendet

■ Eimsbüttler Fische bekommen wieder Luft / 7000 Kanalleichen entsorgt

Das „moderate Fischsterben“ im Isebek-Kanal, so der amtliche Hamburger Gewässerschützer Christian Ebel, ist „beendet“. Seit dem gestrigen Freitag bekommen Brasse und Giebel wieder Luft, geht's auch dem Hecht nicht mehr schlecht. Knapp 250 Kilo fischiges Aas hatte die Baubehörde zuvor aus dem Gewässer gefischt.

Am Freitag reihten sich nur noch vereinzelte Exemplare bäuchlings an der Wasseroberfläche treibender Fische in die Reihe ihrer gerade verflossenen 7000 Artgenossen ein. Christian Ebels Bilanz: „Rund 10 bis 15 Prozent aller im Isebek-Kanal lebenden Fische sind in den vergangenen drei Tagen erstickt“.

Ein „Starkregenereignis“ hatte am vergangenen Montag ein „Überlaufereignis“ und damit den kollektiven Exitus ausgelöst. Die Siele liefen voll, die Mischwasserüberläufe sprangen an und leiteten rund 35.000-40.000 Kubikmeter fäkalienreiche Brühe in die Elbe. Dazu wurde noch jede Menge vom Straßenverkehr verdrecktes Regenwasser in den Kanal gespült. Der bakterielle Abbau des angespülten Organik-Drecks senkte den Sauerstoffgehalt des Kanals so weit nach unten, daß es den Fischen den Atem verschlug. 7.000 Kanalleichen, vom Stichling bis zum 80 Zentimeter langen Flußhecht, demonstrierten stumm an der Wasseroberfläche gegen die Verschmutzung ihres Lebensraumes.

Auch Hamburgs einzige Sauerstoffanreicherungsanlage, die in der Nähe der Hoheluftbrücke täglich 5000 Kubikmeter reinen Sauerstoff in die Drecksuppe pumpt, konnte den Massenexitus nicht stoppen. Erst am Freitag wurde der „fischkritische Grenzwert“ in fast allen Kanalteilen wieder überschritten.

Damit sich so ein „moderates Fischsterben“ nicht wiederholt, will die Stadtentwässerung den „Ausbau des Sielsystems“ vorantreiben und Ende des Jahres das Rückhaltebecken am Lehmweg mit einer Kapazität von 7500 Kubikmetern offiziell seiner Bestimmung übergeben. Auch der Umfang des Isestraßen-Siels, das zur Zeit gerade erneuert wird, soll um 40 Prozent wachsen.

„Wir werden die Situation durch solche Maßnahmen im Rahmen des Alstererneuerungskonzepts ständig verbessern“, verspricht der leitende Baudirektor der Stadtentwässerung, Peter Dammann. Die schwimmenden Kanalbewohner sollen dann auch ganzjährig tief durchatmen können.

Marco Carini

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