■ Surfbrett: In der Schweiz ist der Rock 'n' Roll noch sauber
Die Schweizer sind nicht mehr ganz so stolz auf ihren Radler Alex Zülle. Auch er mußte wegen Dopingverdachts aus der Tour de France genommen werden. Dabei hätte er bei den Landsleuten des Rock-'n'-Roll-Clubs „Funny Dancers“ in Chur online nachlesen können, welche Pillen erlaubt sind. Die Funny Dancers sagen, sie seien die „besten Rock-'n'-Roll-Artisten in Graubünden“. Wahrscheinlich stimmt das deswegen, weil sie die einzigen sind in diesem zwar relativ großen, aber wenig besiedelten Kanton der Schweiz. Wirklich erstklassig ist ihre „Liste der verbotenen pharmakologisch-medizinischen Maßnahmen zur Leistungssteigerung“, die sie vom Internationalen Olympischen Komitee übernommen und ohne Kommentar auf ihre Website gestellt haben (www.ecl.ch/funnydancers/ Doping-Liste.htm). Die vielen hundert Substanzen sprechen für sich. Man muß schon die Kondition eines Leistungssportlers haben, um so etwas auszuhalten. Sogar die Entspannung kann, etwa beim Schießen oder Fechten, zum Streß werden, der aber nicht mit sogenannten Betablockern bewältigt werden darf – leider auch nicht mit Cannabis. niklaus@taz.de
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