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Die „guten Sitten“ gibt es kaum –betr.: „Makabres Arrangement zum Anfassen“, taz vom 8.10.98

[...] Gute Publicity muß nicht unbedingt schlechte oder falsche Motivation sein. Denn mittlerweile braucht jedes auch nur etwas größere Projekt, ob in der Kunst oder anderswo, entweder gute PR oder einen guten Sponsor. Andererseits wissen wir wissen wohl alle, daß auch Hunderttausende kopflos hinter etwas herrennen können, ohne daß die Sache deshalb gerechtfertigt wäre.

Was mich in diesem Zusammenhang viel mehr interessiert, sind Fragen zur Ethik, Moral und Grenzüberschreitungen. Und da wundert es mich, daß dieses Zurschaustellen von Toten diesbezüglich mehr Diskussionen auslöst als beispielsweise Hedge Fonds, Waffenlieferungen in Krisen- bzw. Kriegsgebiete, Wohnungsspekulation usw. [...]

Die „guten Sitten“ gibt es kaum. Gesetze, die Verstöße dagegen regeln, sind zumeist dehnbarer als Gummi. Und vor allem ist doch das liebe Geld weit wichtiger als alle guten Sitten. Diese werden geregelt von der Marktwirtschaft wie oft auch die Gesetze selbst. [...] Rupert Weis, St. Leon-Rot

Die Redaktion behält sich den Abdruck sowie das Kürzen von Briefen vor. Die auf dieser Seite erscheinenden LeserInnenbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der taz wieder.

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