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Multimedial

Was Joshua Decter, Kritiker und Kurator in New York, vermutlich sehr hochschätzt, ist die Kunst der letzten Jahre. Was er weniger mag, ist das Fernsehen, und am schlimmsten erscheint ihm die Verbindung von allem im multimedialen Web. Zur Warnung vor der verbreiteten Euphorie der neuen Webkünstler hat er unter www.adaweb.com/ influx/decter/screen.html eine Website gebaut, die ebenso simpel wie wirkungsvoll auf die Nerven geht, die Sehnerven zumal, wenn die Augen versuchen, das bißchen Text zu lesen, das ihnen Decter in rosa Schrift auf hellbraunem Grund anbietet: „eine Ausstellung im Innern einer Show im Innern einer Ausstellung in einer Website“. Weitere Erläuterungen findet Decter überflüssig. Das Zentrum seines Antikunstwerks besteht aus vier großen Feldern, in denen Ausschnitte aus Bildern von Sigmar Polke bis Nicole Eisermann zu sehen sind oder auch Ausschnitte aus beliebigen Fernsehsendungen. Mit der Maus kann man in jedem Feld zwischen beiden Programmen hin- und herschalten und eine gewisse Anzahl gleichermaßen scheußlicher multimedialer Kombinationen erzeugen: „Malen mit dem Fernseher – Fernseher mit Gemälde“, so lautet der lakonische Kommentar – auf der Strecke bleibt die Kunst.niklaus6taz.de

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