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Die Crazy-Charts der Woche  ■ Von Fritz Tietz

Unangefochten auf Platz 3 der Crazy-Charts bleibt auch in der vierten Kriegswoche der Scharping. Der sich immer ochsenzöllischer gebärdende VM (Verteidigungsminister) steht offenbar kurz vor der Einlieferung in die Geschlossene.

So jedenfalls der sich dramatisch verdichtende Eindruck von den sich häufenden Heulanfällen des irren Kriegstreibers. Als deren Auslöser dienen ihm dabei vornehmlich die eigenen Ausführungen zum von ihm mitverantworteten Flüchtlingselend. Gerade das läßt den VM noch durchgeknallter erscheinen. „Mit Baseballschlägern die Leichen zertrümmert“, brüllte es letzte Woche im Bundestag aus dem crazy Lahnsteiner heraus. Derart leichenstarr und zertrümmert blickte er anschließend ins Plenum, daß alle glaubten, Scharping habe seine eigene Baseballisierung gemeint. Darauf eilig herbeigerufene Irrenärzte scheiterten jedoch an der Bannmeile des Parlaments, so daß sich Rudolf Scharping (“Gras fressen!“) auch in den Crazy-Charts der nächsten Kriegswoche wieder plazieren kann.

So sehr dem geistesverlassenen Kameraden von der Hardthöhe die Gummizelle droht, so kurz bevor steht seinem gesichtsknittrigen Kollegen aus dem Außenministerium der Eintritt in die SPD. Da sich aber „verraten“ sowieso besser auf „Sozialdemokraten“ reimt, wird dieser Karrieresprung des Noch-Grünen Joseph Fischer niemanden groß verwundern. Platz 2 der Crazy-Charts verdankt der frischvermählte Praktikantinnenbeschäler denn auch vornehmlich der von ihm im Bundestag geforderten Urlaubssperre für alle, insbesondere aber für den, wie der Nato-Büttel petzte, gerade erst auf den Kanaren und in Belgrad urlaubenden Gysi. Der an dieser Stelle dem Fischer heftig zuapplaudierende Altkriegshetzer Helmut Kohl (CDU) darf sich den 2. Platz mit dem Knittrigen teilen, weil aus Kohls Mienenspiel, während er noch heftig beifallierte, deutlich diese Frage herauszulesen war: warum eigentlich bloß Urlaubssperre und nicht gleich Internierung für Gysi, den Vaterlandsverräter?

Glückwünsch schließlich auch an Geert Müller-Gerbes für seine letzten Dienstag mit unverhohlen goebbelsschem Tremolo im Deutschlandradio vorgetragene Ode, nein, Öde an das Grau: „Grau sehen sie aus, tiefe Ringe unter den Augen, die Gesichtszüge fast wie gemeißelt. Drei Männer, die eine schier unwägbare Last tragen. Man sieht ihnen an, wie sie sich dagegen stemmen, obwohl keiner von ihnen das Format von Atlas hat, der die ganze Welt auf seinen Schultern zu tragen schien: Gerhard Schröder, Joschka Fischer, Rudolf Scharping (...) Die drei Männer in der höchsten Verantwortung leisten ihr Bestes, leisten das Menschenmögliche, zeigen fast unter Tränen, wie sie leiden, und weichen doch keinen Schritt von dem eingeschlagenen Weg ab. Sie vollführen vor unseren Augen das Kunststück deutscher Bündnistreue und Verläßlichkeit, gepaart mit der Sehnsucht nach Frieden.“ Gepaart aber auch mit der schier unwägbaren geistigen Schwindsucht des Geert Müller-Gerbes, dem, seinem offenbar atlasformatigen Dachschaden angemessen, in dieser vierten Kriegswoche nicht mehr, aber auch nicht weniger als der 1. Platz der aktuellen Crazy-Charts gebührt.

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