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Kein Mumm zur nachhaltigen Rentenreform

betr.: „Rente: Löhne minus Kindergeld“, taz vom 2. 9. 99

Reformen haben zumindest kurzfristig nicht nur Gewinner. Das ist eben so, wenn ein krankes System wieder nachhaltig funktionsfähig gemacht werden muss. Also trat die bündnisgrüne Rentenexpertin Katrin Göring-Eckardt mit einem Konzept an, das die Renten wieder nachhaltig auf gesunde Beine zu stellen versucht.

Völlig richtig hatte sie erkannt, dass zum Rentensystem nicht nur die Rentner, sondern auch die Beitragszahler gehören. Um den Beitragssatz dauerhaft bei 20 Prozent oder gar darunter zu stabilisieren, ist eine Abkopplung der Renten- von der Nettolohnentwicklung unabdingbar – und zwar länger als nur bis 2002. Schon auch deshalb, weil die rot-grüne Regierung bei der Ökosteuer den Mumm nicht aufbringt, um wenigstens von daher Geld in die Rentenkasse zu bringen.

Bild und leider auch taz knallen das Thema auf die Titelseite, winken via Zeigefinger mit „Wahlen“ und schon haben die sogenannten linken „Antireformer“ ausreichend Wasser auf ihren Mühlen, um die Sache zu kippen. [...] Es ist schon ein Kreuz mit diesen Wahlen, leider produzieren sie immer noch mehr Hasenfüße, was letztlich in der Politik wieder und wieder verhindert, das Notwendige und Richtige zu tun. Eugen Schlachter, Maselheim

Wer heute meint, Rentenkürzungen kritisieren zu können, der möge mir doch bitte schön mal erklären, wie wir morgen unsere Bomben auf Bagdad und Belgrad bezahlen wollen.

Bernhard Clasen, Mönchengladbach

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