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Jörg Roßkopf vergeigt alles

Auch die deutschen Tischtennisherren verlieren ihr EM-Finale. Damen im Streit

BREMEN dpa/taz ■ Die deutschen Herren haben bei der Tischtennis-Europameisterschaft gestern Nachmittag das Finale gegen Weltmeister Schweden 1:4 verloren. Dabei verlor Jörg Roßkopf beide Einzel (gegen Persson und Waldner) und auch sein Doppel zusammen mit Steffen Fetzner. Im Halbfinale hatten die Deutschen Dänemark mit 4:1 besiegt.

Derweil kriselt es im deutschen Damen-Tischtennis nach der unerwarteten 2:4-Niederlage im EM-Finale gegen Ungarn am Dienstag. „Manchmal kann es sich negativ auswirken, wenn man zu viele gute Spielerinnen hat und die Positionen im Team nicht geklärt sind“, murrt Ex-Europameisterin Nicole Struse. Trainer Martin Adomeit kontert: „Es stimmt, wir haben keine Führungsspielerin.“ Bei so vielen erfahrenen Spielerinnen sei das aber „nicht nötig“. Die Niederlage sei „kein Aufstellungsproblem, sondern ein Formproblem“ gewesen. Nicole Struse süffisant: „Wir kennen die Gegnerinnen besser als der Trainer.“

Die Situation ist einigermaßen verquer: Durch die Aufnahme von Qianhong Gotsch in das Nationalteam sind die DTTB-Damen auf dem Papier noch stärker geworden. Und Jie Schöpp, die zweite gebürtige Chinesin, führt immerhin die Europarangliste an. Doch in diesem Jahr verfehlten die DTTB-Damen beim Ladies Team Cup, bei der WM und jetzt bei der EM ihre hohen Ziele. Deshalb ist sogar vom „China-Problem“ die Rede. In Sydney werden nicht Struse und Olga Nemes teilnehmen, sondern Gotsch, Schöpp und Jing Tian-Zörner als dritte gebürtige Chinesin. In Bremen darf sie aber „wegen fehlender Perspektiven“ (siehe taz von gestern) nur im Einzel (ab heute) spielen.

Falls sie wie bei der WM 99 erneut beste Spielerin wird, würde das die DTTB-Trainer in neue Erklärungsnot bringen. MÜLL

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