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die botschaft ist kunst

Der letzte Vorkriegs-Botschafter Großbritanniens Neville Henderson nannte seinen damaligen Dienstsitz „eng, finster und muffig“. Die Queen bezeichnete indessen das neue Botschaftsgebäude bei der gestrigen Einweihung als „ein Schaufenster Großbritanniens“. Die auf dem Foto etwas iritierenden Gegenstände im Hintergrund sind „Tanzende Säulen“ des britischen Künstlers Tony Cragg. Die Queen ist gerade auf dem Weg zum Architekten der neuen Botschaft Michael Wilford, links im Bild. Wilford hat die Wilhelmstraße 70 groß, hell und luftig gestaltet. Dies ist eine Überraschung, da die Berliner Bürokratie für alle Neubauten rings um das Brandenburger Tor rigide Vorschriften erlassen hat: Sie müssen aus Stein sein, einen Sockel haben sowie sich in Höhe, Material und Farbe am Brandenburger Tor orientieren. Zudem soll die Fassade hochformatige Fenster, einen Glasanteil von höchstens 50 Prozent und ein Mansardendach haben. All diese Uniformitätsvorschriften hat der Architekt Michael Wilford erfüllt. Die Besonderheit liegt vor allem in einem riesigen Loch in der Fassade, durch das sich bunte geometrische Körper nach außen drängen. Sie fallen zwischen den Einheitsfassaden rund ums Brandenburger Tor sofort auf. Außenminister Joschka Fischer meinte bei der Begrüßung der Queen gestern, dass dort „knallbunt“ der „beliebte britische Hang zur Ironie“ hervorbreche. Er fügte hinzu, „Deutschland hat Großbritannien unendlich viel zu verdanken. Für meine Generation war ‚Sergeant Pepper‘ mehr als nur Musik, es war ein neuer Lebensstil.“FOTO: REUTERS

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