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Lokalkoloratur

Jetzt wissen wir endlich auch, was in dem blassen Frank-Thorsten Schira so alles steckt. Der kaufmännische Angestellte und Bürgerschaftsabgeordnete der CDU aus gutem Hause hat gestern sein Coming-Out als Hamburger Roland-Koch-Variante gefeiert. Den lobte Schira nämlich in höchsten Tönen für seinen „kreativen“ Ideenklau bei den Amis. Statt Sozialhilfe soll es für alle „Faulen“ ab sofort Berater geben, schlägt der hessische Minis-terpräsident vor. Niemand dürfe sich auf seinem Anspruch auf Geld ausruhen. Wer arbeitsfähig sei, müsse vom Staat ein Angebot erhalten. Was daran neu ist? Nichts. Das Kreative, das also, was der Schira so toll findet, kommt erst jetzt: „Wer sich dem Angebot verweigert, sollte sich auf ein sehr bescheidenes Leben bis hin zur Wohnunterkunft einrichten.“ Also Schluss mit der Völlerei in Kirchdorf-Süd. Da hilft nur ein Auffanglager, oder auch zwei, schließlich soll die Zahl der Sozialhilfeempfänger halbiert werden: eins für alleinerziehende Mütter und eins für chronisch Kranke. Vielleicht am Hafen? Dann können wir sie gleich containerweise abschieben. So könnte er klappen, der „Schira-Wahnsinn“. gku

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