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montagskolumne: meinhard rohr zur lage der nation im spiegel seines wissens

Ein Paar, wie es ungleicher nicht sein könnte: auf der einen Seite der arrivierte Spitzenpolitiker, Anzugträger, Außenminister. Auf der anderen der Dauerrevoluzzer, Knitterbeau, Oppositionelle. Joschka Fischer und Daniel Cohn-Bendit, alte Freunde, Weggefährten, Feinde. Einig alleine noch in ihrer rücksichtslosen Kommunikation, im Durch- und Einpeitschen der eigenen Ansicht ohne Ansehen jener der Partei- und Gesinnungsfreunde. Was sich niemand mehr zu sagen traut, worüber andere schweigen, was keiner für opportun hält, Cohn-Bendit und Fischer sprechen, schreien, tenoren es aus und hinaus. Allein: Was sie da sprechen, schreien und tenoren, es widerspricht sich, so sehr, so diametral, wie sich Linke, zu denen ich früher leider auch einmal gehört habe, nur widersprechen können. Der eine ein Eingrenzer, der andere ein Grenzer. Bei allem Widerspruch, so viel ist sicher: Am Ende werden sie wieder beisammensitzen, bei einer Flasche Wein, dessen Farbe so rot ist wie ihr Herz, ihr Blut, ihr Mut.

Diese Kolumne erscheint in loser, aber leider häufiger Folge.

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