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Sanftere Bullen

Auch deutsche Polizisten haben inzwischen gelernt, das Internet beruflich zu nutzen. Sie surfen Streife, erwischen gelegentlich echte Stratäter und wollen, wenn ihnen das gelungen ist, deswegen nicht mehr gleich das ganze Netz dichtmachen. Sie könnten noch mehr tun mit ihrem Browser. Sie könnten die Adresse www.polizeipsychologie.de aufrufen. In dienstlich blauer Farbe und angemessen schmucklosem Ton wird dort auf Literatur und parktische Seminare hingewiesen, die es eigentlich schon lange gibt. Nur werden sie kaum genutzt. Auch das „Polizeifortbildungsinstitut“ in Neuss, das die Website betreut, hat bislang nicht öffentlich von sich reden gemacht. Das mag daran liegen, dass die dort wirkenden Psychologen und Pädagogen lediglich „wissenschaftliche Unterstützung“ für Polizeilehrgänge anbieten und nicht selbst durchführen.

Immerhin könnten Polizisten mit ihrer Hilfe lernen, wie sie ein Verhör führen, bei dem sie das für sie Wichtige erfahren, ohne den Verhörten in Angst und Schrecken zu versetzen. Oder auch, wie sie bei akuter Gewalt in Familien, Kneipen, oder auf der Strasße friedensstiftend eingreifen können. Alles sehr hilfreich in diesem Beruf, doch vermutlich zu Recht meint eine Briefschreiberin im Forum dieser Seite: „Leider ist es so, dass psychologische und sozialwissenschaftliche Erkenntnisse die Mehrzahl der polizeilichen ‚Handarbeiter‘ kaum erreicht.“ niklaus@taz.de

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