: Die Fieberkurve der Zahlen
Golan Levin programmiert seit Jahren Kunstwerke für das Web, für sein neustes Werk unter www.turbulence.org/Works/nums/ hat er sich an die uralte Magie der Zahlen erinnert. Etliche Suchmaschinen haben für die letzten drei Jahre ausgerechnet, wie oft die Zahlen zwischen 0 und 1.000.000.000 im Web vorkommen und womit sie jeweils verknüpft sind. Das Ergebnis lässt sich mit einem Java-Applet anzeigen, und lässt eine auffällige, aber angesichts des Übergewichts der Technik im Internet nicht besonders mystische Häufung von Typenbezeichnungen für elektronische Bauteile erkennen. Wenig verwunderlich auch, dass die Treffer für die höheren Werte abnehmen, erstaunlich ist eher schon, dass „1989“ keine Verknüpfung mit „Berliner Mauer“ besitzt. Golan glaubt dennoch, die Verteilung der beliebtesten Zahlen sei ein heimlicher Spiegel unserer Gewohnheiten und damit der gesamten Gesellschaft. niklaus@taz.de
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