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Ein ganzes Semester online

Professor Wolfgang Schmale ist Historiker in Wien und kennt daher den Wert von Dokumenten. Untypisch für sein Fach jedoch hat er sein Seminar über die „Kulturgeschichte des menschlichen Körpers im 16. Jahrhundert“ aus dem Wintersemester 1996/97 (er war damals Privatdozent in München) als Dokument ins Web gestellt: www.sfn.uni-muenchen.de/forschung/koerper/koerperk.html. Endlich hat sich die Mühe der Studierenden gelohnt; interdisziplinär, daher auch ohne Fachwissen lesbar, sind ihre Semesterarbeiten öffentlich greifbar, statt in der Schublade zu verstauben, was schade wäre vor allem des Themas wegen, das überraschende Einsichten eröffnet: Der Begriff des „Kindes“ oder auch der „Homosexualität“ lässt sich auf jene Zeit gar nicht richtig anwenden.

niklaus@taz.de

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