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Transparenz ist Trumpf

Kulturbehörde will Unterstützung freier Künstlergruppen auf Projektförderung umstellen. Vielleicht auch nicht

KX soll nicht sterben. Es soll nur die Räume wechseln. Zunächst von der Ausstellungshalle auf Kampnagel – die Kündigung wird rechtskräftig zum 31. Juli – in den öffentlichen Raum, ab Herbst dann wieder unter witterungsfestes Dach.

Überhaupt will die Kulturbehörde die Künstlerinitiative KX weiter unterstützen: Die Basisförderung von jährlich 23.000 Euro soll für 2002 erhalten bleiben. Fest zugesagt hat Klaus Dencker Kulturbehörden-Abteilungsleiter für Bildende Kunst, auch die künftige Finanzierung der Miete in gleich bleibender Höhe– sobald ein adäquater Ort gefunden ist. Ob das Kunsthaus und das TiK – derzeit vage avisiert – geeignet sind, werden die nächsten Wochen erweisen.

Gravierender am Round-Table-Gespräch voriger Woche, zu dem Dencker und Kultursenatorin Dana Horáková nicht nur Vertreter von KX, sondern auch von Kunsthaus, Westwerk, Ateliergemeinschaften und freien Gruppen geladen hatten, war der behördliche Wunsch, mittelfristig von der Basis- zur Projektförderung überzugehen. Betroffen von dieser Veränderung wären KX, Kunsthaus und Westwerk, wobei die Modalitäten noch unklar sind: „Wir haben den Round-Table beauftragt, bis Oktober einen Vorschlag dahingehend zu erarbeiten, wie die Gelder gerechter und transparenter verteilt werden können“, sagt Behördensprecher Andreas Ernst. Doch Westwerk-Künstler Rupprecht Matthies, Vorsitzender der Round-Table-Arbeitsgruppe, hat den Auftrag anders verstanden: Erstens habe er nicht den Eindruck gewonnen, dass auch das Westwerk künftig jedes Projekt einzeln beantragen solle. Außerdem solle die Arbeitsgruppe bloß allgemeine Eckdaten und Bewertungskriterien bezüglich der Förderung freier Gruppen liefern.

Die konkreten Absichten der Kulturbehörde bleiben allerdings auch auf Mehrfach-Nachfrage nebulös: „Bevor die Vorschläge der Künstler auf dem Tisch liegen, können wir gar nichts sagen“, betont Ernst. „Es kann sein, dass die institutionelle Förderung durch Projektförderung ersetzt wird. Es kann auch sein, dass künftig zur Basisförderung eine Projektförderung hinzukommt, falls die Künstler dies vorschlagen.“ Auch ob in letzterem Fall zusätzliche Gelder bereitgestellt würden, verrät er nicht. „Das ist ja das Schöne, dass die Künstler selbst Vorschläge machen sollen, ohne jede Vorgabe.“ Abgesehen von der, Vorschläge zugunsten einer flächendeckenden Projektförderung zu machen? „Das werden wir im Oktober wissen.“ Es lebe die Transparenz. Petra Schellen

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