Arbeitsstipendien: Schmucke Starthilfe
Hamburger Kunsträume
von Hajo Schiff
Als Künstler noch fest bei Hofe in Diensten waren, gab es Stipendien bestenfalls für Reisen nach Italien. Bezeichnete das lateinische Wort bis ins hohe Mittelalter ein freiwilliges Almosen, so wurden Stipendien später zu einem wichtigen Teil der bürgerlichen Bildungsförderung. Dabei schmückt jedes Stipendium immer auch den Stifter selbst. So wird die Kulturbehörde des Selbstlobes voll sein, wenn am 7. Dezember die aus Unmengen von Mappen vorausgewählten 20 BewerberInnen um das Hamburger Arbeitsstipendium für bildende Kunst 2016 im Kunsthaus Arbeitsproben zeigen.
Die Hälfte von ihnen wird am Ende 820 Euro im Monat erhalten, die krumme Summe stammt noch aus der Zeit der Euroumrechnung. Immerhin ist das mehr als die 500 Euro, die München an vier Künstler vergibt, steht aber sehr im Schatten der 15-Jahres-Stipendien zu 12.000 Euro in der derzeitigen Kunstmetropole Berlin.
Obwohl es weder einzigartig, noch in Zahl und Höhe das größte Stipendium für junge Künstler der eigenen Region ist, kann Hamburg doch auf die Kontinuität dieser – oft von Kürzung bedrohten – Förderung stolz sein. Bisher können sich über 350 Biografien mit dieser Starthilfe schmücken, inzwischen wird sogar die Bewerber-Ausstellung in den Lebensläufen vermerkt.
Die war einst nur intern für die Jury, um nicht bloß nach Fotomappen ein Urteil finden zu müssen. Inzwischen ist die Bewerbungspräsentation selbst ein wichtiger Überblick aktueller Hamburger Kunst geworden. Und ein Test für das eigene Urteil.
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