: Arbeitslose, Jesus und die CDU –betr.: „Deutschland, Deutschland“, taz-Bremen vom 9.9.1998
Die Passage der Kohlrede: „Wer da schreit, ... für die zahlt Vater Staat oder der eigene Vater. Wenn die Protestler das soziale Netz genug strapaziert haben ... werden sie eines Tages arbeiten ... und CDU wählen“ ist eine Frechheit und ein Schlag ins Gesicht aller Arbeitssuchenden. An dieser Stelle sei dem arroganten Kanzler Kohl und seiner Helfershelferin Frau Motschmann von der Bonzenkirche St. Martini gesagt: Ich bin zwar nicht arbeitslos , habe aber trotzdem am Pfeifkonzert und den Sprechchören teilgenommen. Es haben am Montagabend nachweislich nicht nur soziale Trittbrettfahrer lautstark protestiert, sondern z.B. auch Tierschützer, die Frau Motschmann vergeblich um Beistand gegen die Affenversuche gebeten haben. Ganz stark vertreten war auch die IGM, die mich mit einer guten Trillerpfeife ausgestattet hat. Fazit: Weder Frau Motschmann mit ihrem hausbackenen 3K-Christentum, noch der Meister der Vorurteile und Arroganz, Kohl, werden am 27.9. meine Stimme bekommen. Daß ich heute als Frau selbstbestimmt und wirtschaftlich unabhängig lebe, verdanke ich bestimmt nicht der Partei mit dem hohen C. Ich lasse mich nicht verkohlen!
PS: Kleiner Witz zum Wahlkampf: Was tut Jesus als erstes, wenn er wiederkommt? Antwort: Der CDU verbieten, seinen Namen zu mißbrauchen! Helga Nöldner
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