■ Antisemitismus: Deutschland 1992
Die folgende Liste antisemitischer Anschläge beruht auf Meldungen überregionaler Tageszeitungen. Sie ist mit Sicherheit nicht vollständig. Zusammenstellung: Randy Kaufman, taz-Archiv
10.2.92 (ca.): In der Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde bei Berlin werden Grabplatten mit Hakenkreuzen und Davidsternen beschmiert.
12.4.92: Auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee werden 30 Gräber verwüstet.
19.4.92: Gedenkstein für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Halberstadt geschändet
20.4.92: Das jüdische Mahnmahl an der Putlitzbrücke in Berlin wird von einem 24jährigen Ostberliner geschändet.
26.4.92: 55 Grabsteine aus der Jahrhundertwende auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee zerstört oder beschädigt
9.5.92 (ca.): Auf dem jüdischen Friedhof in Kiel werden 30 Grabsteine umgeworfen. Erst am 22.6. gibt die Polizei die Tat bekannt.
31.5.92: Gedenkstätte vor dem Rathaus in Staufenberg-Mainzlar bei Gießen zerstört
19.7.92: Auf dem Gelände der jüdischen Thüringer Landesgemeinde in Erfurt werden zwei Schweineköpfe gefunden mit der Aufschrift: „Schweine müssen sterben, der Galinski auch. Es müssen noch mehr Juden sein“.
19.8.92: Auf dem „Platz der Deportierten“ in Hamburg werden alle Hinweistafeln, Gedenktafeln und das Denkmal für die Opfer der Nazidiktatur mit Parolen und Hakenkreuzen beschmiert.
26.8.92: Auf dem Gelände des Alten Israelitischen Friedhofs in München werden 15 Grabsteine umgeworfen.
31.8.92: Bombenanschlag auf jüdisches Mahnmal an der Putlitzbrücke in Berlin
5.9.92: Der Friedhof der jüdischen Gemeinde Adass Israel in Weißensee wird geschändet.
12.9.92: In Rhens bei Koblenz wird über die Hälfte der 35 historischen Gräber eines jüdischen Friedhofs verwüstet.
15.9.92 (ca.): Der Friedhof der jüdischen Gemeinde Adass Israel in Berlin wird geschändet.
25.9.92: Brandanschlag auf das Museum für jüdische Opfer des nationalsozialistischen Terrors in der Gedenkstätte Sachsenhausen. Die „Jüdische Baracke“ brennt vollständig nieder.
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