Anti-Atom-Treck: Halbzeit an der Asse
Der Anti-Atom-Treck hat am Atommülllager Asse Halt gemacht. Inzwischen sind über hundert Fahrzeuge dabei. Am Samstag wird der Treck in Berlin eintreffen.
Der Anti-Atom-Treck von Gorleben über die deutschen Endlagerstandorte nach Berlin hat auf der ersten Hälfte seiner Strecke kräftig Zulauf erhalten. Über hundert Fahrzeuge zählte der bunte Konvoi aus Treckern, Wohnwagengespannen und ein paar Motorrädern, als er von Dienstagabend bis Mittwochmittag am Atommülllager Asse Station machte.
"Kein Mensch will all den Strahlenmüll", "Energiekonzerne enteignen" oder "Kein Sex mit Atomstrom", war auf den Transparenten des kilometerlangen Trecks zu lesen, als dieser am ehemaligen Salzbergwerk Asse II, dem heutigen Atommülllager, vorbeituckerte.
Mit 36 Treckern und knapp 30 Begleitfahrzeugen sei man am Wochenende im Wendland gestartet, sagte Treck-Sprecher Gerhard Förster. Unterwegs hätten sich weitere Landwirte aus Lüneburg, Braunschweig und Salzgitter angeschlossen. "Die Zahl der Fahrzeuge hat sich fast verdoppelt", zog er stolz Zwischenbilanz.
"Unterwegs wurden wir überall mit offenen Armen empfangen, das war beim ersten Gorleben-Treck 1979 doch noch anders", sagte die Grünen-Fraktionschefin im Europaparlament, Rebecca Harms. In Braunschweig wurden die Landwirte von der wendländischen Bäuerlichen Notgemeinschaft und ihre Mitstreiter diesmal von gleich 1.000 Demonstranten begrüßt; am gerade im Bau befindlichen Endlager Schacht Konrad in Salzgitter trafen sie mit 200 Vertrauensleuten der IG Metall zusammen. Auf den Feldern unterhalb des Atommülllagers Asse, wo der Treck über Nacht kampierte, hielten die Bürgermeisterin und die Pastorin eine Begrüßungsreden.
Atomenergie sei lebensgefährlich und teuer, sagte die Bürgermeisterin der Samtgemeinde Asse, Regina Bollmeier (SPD). "Lassen wir die Finger davon - es gibt genug Alternativen." Pastorin Kirstin Müller berichtete von den Andachten, zu denen sich Anwohner regelmäßig am Atommülllager Asse versammeln. Sie habe den Traum, dass die Asse wieder zu einem Ort guten Lebens werde, dass "wir die Schöpfung bewahren und sie nicht zu beherrschen versuchen".
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