■ Anmerkungen zu BDI-Chef Rogowski (Niedriglöhne/Senkung des Arbeitslosengeldes) und Uwe Wesel (verteidigt Hartz-IV-Reformen) : Destruktive Ideen
betr.: „BDI-Chef für Niedriglöhne“, „Die Forderungen von BDI-Chef Rogowski sind ökonomischer Unsinn. Aus einer anderen Welt“, Kommentar von Hannes Koch, taz vom 7. 10. 04
So so, Herr Rogowski, das Arbeitslosengeld II soll um 25 Prozent gekürzt werden. Das kann nur jemand fordern, der jeden Sinn für die Realität verloren hat. Warum er das fordert, ist doch klar. Niemals wird er selber von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sein. Niemals wird er jeden Cent zweimal umdrehen müssen, um sich was zu kaufen, ohne befürchten zu müssen, dass es Ende des Monats wieder nicht reicht. Aber dafür dürfen Manager Unternehmen gegen die Wand fahren und damit zig Leute in die Arbeitslosigkeit befördern. Dass sie dafür auch noch millionenschwere Abfindungen bekommen, ist das eigentlich Perverse. Anstatt sie zur Rechenschaft zu ziehen, gönnt man ihnen den „wohlverdienten“ Ruhestand. Herr Rogowski, bevor Sie eine Kürzung des Arbeitslosengeldes II fordern, leben sie mal drei Monate davon. Ich glaube, dann kommt auch Ihr Realitätssinn wieder. THOMAS NULLMEYER, Bremen
Bitte beobachten Sie mal die sich mehrenden Bestrebungen, sich von der bisherigen Nationalökonomie abzukoppeln und eigene kleine regionale Wirtschaftskreisläufe zu kreieren. Das ist die notwendige Antwort auf derlei Schwachsinn, wie er immer wieder aus Industriellenkreisen zu vernehmen ist.
Mich interessieren deren Äußerungen zur Ausgestaltung der Einnahmesituation von ArbeitnehmerInnen oder Arbeitslosen nur noch am Rande und nur so weit, als sie mich ermutigen, mich von dem Weltbild dieser Schmarotzer endgültig zu lösen und neben deren virtueller Wirtschaftswelt, die nicht mehr lange funktionieren wird, einen handfesten Wirtschaftskreislauf in meiner nächsten Umgebung zu etablieren. Dort haben Menschen mit solch destruktiven Ideen keinen Platz. Ich würde sie glatt verhungern lassen.
OTTO NIEDERHAUSEN, Nartum