: Angst vor Transparenz
betr.: „Aufschwung zulasten der Tiere“, „Niemand darf Tieren ohne Grund wehtun“, taz vom 3. 9. 07
Der Text täuscht darüber hinweg, dass Tierexperimentatoren Tieren schwerste Leiden zufügen dürfen, sofern sie der Genehmigungsbehörde „Unerlässlichkeit“ glaubhaft machen. Das fällt nicht schwer, denn deren Angestellte sind naturgemäß Tierversuchsbefürworter, zum Beispiel Tierärzte mit Tierexperimentatorenausbildung.
Wer regelmäßig Gewalt ausübt oder mit Gewalt konfrontiert wird, stumpft ab. Eine Studie aus dem Jahre 2001 belegt, dass die darin überprüften Tierversuche therapeutisch nutzlos waren und dass Experimentatoren und Behörden die Leiden bei den meisten Versuchen als zu niedrig bewertet hatten. Die Versuche hätten also nicht genehmigt werden dürfen.
Woher weiß Frau Dr. Ratsch eigentlich, was sie nicht mitbekommt? Viele Tierschutzbeauftragte sind auch Tierexperimentatoren. Ob die sich gegen ihre Berufskollegen und Geldgeber stellen? Fakten über Tierversuche werden möglichst verschwiegen. Die niederschmetternden Gegenargumente können nur durch Fehl- und Nichtinformation unterdrückt werden. Dass dafür Milliarden Euro Steuergelder fließen, macht verständlich, warum Behörden und Tierexperimentatoren panische Angst vor Transparenz bei Tierversuchen haben. ASTRID REINKE, Tierärztin, Gütersloh