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Archiv-Artikel

Andreas Bergmann Bewährung für einen Oldenburger

Die Mechanismen des Marktes haben nicht gegriffen – vorläufig. Der umstrittene Trainer des Regionalligisten Andreas Bergmann bleibt trotz einer massiven Kampagne, die die Springer-Presse seit voriger Woche gegen den 47-Jährigen fuhr, weiterhin im Amt. Das entschied gestern Nachmittag die Führung des Clubs, nachdem Präsidium, Aufsichtsrat, sportliche Leitung, Trainergespann und Mannschaftsrat in unterschiedlichsten Konstellationen miteinander über die sportliche Krise des auf den 12. Tabellenplatz abgerutschten Teams beraten hatten.

Während Sportchef Holger Stanislawski betonte, Bergmann genieße weiterhin die „volle Rückendeckung“ des Vereins, deutete Vereinssprecher Christian Bönig an, dass es „zu einschneidenden Veränderungen“ im Bereich des Trainings kommen werde, die „die Autorität des Trainers nicht untergraben“. Was sich dahinter verbirgt, will der Verein erst heute mitteilen. Damit arbeitet der Coach, der zuletzt auch bei vielen Fans in die Kritik geraten war, auf Bewährung.

Bis zuletzt hatte der Mann aus Steinfeld (Oldenburg) trotz des verpatzten Saisonauftakts gehofft, „in Ruhe weiterarbeiten zu können“. Immerhin hatte sein Team in der Regionalliga zuletzt viermal hintereinander nicht verloren. Doch nach dem enttäuschenden Gastspiel bei Kickers Emden (1:1) am vergangenen Sonntag war auch Holger Stanislawski immer mehr auf Distanz zu Bergmann gegangen – die Zeichen standen auf Trennung. Vereinspräsident Corny Littmann, der als Bergmann-Befürworter gilt, hatte zudem hinter dessen Rücken die Meinung der Spieler eingeholt. Die Befragung ergab dem Vernehmen nach zwar kein einheitliches Bild, schwächte aber Bergmanns Autorität gegenüber der Mannschaft entscheidend.

Dass sich nun am Millerntor erst mal die durchgesetzt haben, die nicht bei jeder sportlichen Talfahrt gleich den Übungsleiter feuern wollen, mag man dem sympathischen Bergmann gönnen. Wenn es der Mannschaft aber nicht bald gelingt, ihr spielerisches Potenzial konstant abzurufen, wird Bergmanns Bewährungszeit kaum von langer Dauer sein. Marco Carini