■ „Andere nützliche Produkte“: Werften ohne Gift
Anfang der 80er gab es in allen Werften Arbeitskreise mit dem Titel „Alternative Produkte“. Gesucht wurden Alternativen zum Kriegsschiffbau. Doch Mitte der 80er Jahre wollte die Mehrheit der Betreibsräte diese Konfrontation nicht mehr. Kriegsschiffe sicherten schließlich tausende von Arbeitsplätzen. Besonders heftig entbrannte die Diskussion daraufhin auf der Hamburger Werft Blohm & Voss.
Beim Bremer Vulkan nannte sich der Arbeitskreis unverfänglicher – „Andere nützliche Produkte“. Die verschiedenen Werften und Metallbetriebe in der IG Metall teilten sich die Arbeit: In der Maschinenfabrik Krupp in Kiel zum Beispiel dachte der Arbeitnehmer-Arbeitskreis über alternative Schiffsantriebe nach, andere analysierten die Wasserverschmutzung durch ein Schiff...
In Bremen guckte man in alle Mülleimer und erstellte eine Liste der giftigen Abfälle, die beim Schiffsbau anfallen. Von dort aus war es nicht weit, die Ökobilanz eines Schiffes insgesamt zu erforschen: Rohstoffverbrauch und Umweltverschmutzung nicht nur beim Bau, sondern auch bei der Fahrt.
Das Ziel „Kein Bau von Kriegschiffen“ hat man dennoch nicht aus den Augen verloren: „Wenn wir von einem Schiff Sozial- und Umweltverträglichkeit verlangen, fallen Kriegsschiffe automatisch hinten runter: Da werden die giftigsten Farben verwendet, da bestehen die Abschußrampen aus Asbest, und sozialverträglich ist es auch nicht gerade, 300 Leute auf kleinstem Raum zusammenzusperren“, sagt ein Schiffsbauer verschmitzt.
cis
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