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Archiv-Artikel

Anarchistisch, nicht diffus links

betr.: „Skurrile Vereine mit diffusen Überzeugungen“, taz vom 24.9.2004

In seinem Artikel in der Kölner Lokalausgabe vom 24. September stellt Pascal Beucker in ziemlich zynischem Ton verschiedene Bewerber für die Kommunalwahl in Köln [...] vor, so auch die Humanistische Partei/Offene Liste. In diesem Artikel, der im Allgemeinen weniger einer Vorstellung als einem ziemlich unbegründeten [...] Verriss gleichkommt, werden wir als „skurriler Verein“ bezeichnet, der sowohl versuche, „Leute unter dreißig mit einer diffusen ,linken‘ Grundeinstellung“ anzusprechen als auch (gleichzeitig!) eine „Misch-Lehre aus fernöstlichen, kabbalistisch-theosophischen und faschistoid-politischen Bausteinen“ zu vertreten, was ja schon allein der Logik widerspricht. Warum soll denn eine Partei, die junge links orientierte Leute ansprechen will, bitte schön gleichzeitig faschistoid sein, wenn doch in dieser Zeit Rechtsradikale leider immer stärker offen auftreten?! [...]

Tatsächlich waren wir die einzige Partei im Kölner Kommunalwahlkampf, die mit der Thematik „für die Rechte der Minderheiten“ und „gegen Diskriminierung“ nach außen gegangen sind. Auch durch dieses Versäumnis der anderen Parteien wurde der Erfolg der rechtsradikalen „Pro Köln“ erst ermöglicht. [...]

Abgesehen davon bezweifle ich, dass ein sog. „Weltanschauungsbeauftragter der evangelischen Kirche“ eine zuverlässige oder neutrale Quelle darstellt, wenn es um eine Humanistische(!) Partei geht. [...] Tatsache ist, dass die Humanistische Bewegung in über 120 Ländern der Welt aktiv ist und auf mehr als 800.000 aktive Mitglieder zählt. Wir sind weder fernöstlich, kabbalistisch oder gar faschistoid, sondern eine linke Partei mit anarchistischen und sozialistischen Ansätzen. [...]

CHRISTIAN HEINRICI, Humanistische Partei/Offene Liste, Köln

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