Alte Leier: Mehr Substanz, Herr Senator

Gute Stimmung ist in der Wirtschaft die halbe Miete, und Gunnar Uldall mag der rechte Mann sein, um Optimismus zu verbreiten, wenn er wie ein Flummi zwischen seinen Terminen hin und her flitzt. Erfreulich wäre es jedoch, wenn die Bilanz des Wirtschaftssenators mehr Substanz enthielte als die Wiederholung des Bekannten.

Kommentarvon GERNOT KNÖDLER

Dass der CDU-Senator alles tut, um Airbus und den Hafen auf Rosen zu betten, hat noch niemand zu bezweifeln gewagt. Dass er die Arbeitslosigkeit gerne senken würde, ist glaubwürdig. Interessant zu erfahren wäre allerdings, mit welchen Mitteln er Hamburg vom negativen Bundestrend abzukoppeln gedenkt.

Die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, die Unternehmen mit Grundstücken versorgt, hat es unter den Vorgängersenaten schon gegeben. Dass sie heute erfolgreicher wäre, ist nicht bekannt. Immerhin hat unter Uldalls Regie ein Mittelstandslotse seine Arbeit aufgenommen, der Unternehmern die verschlungenen Pfade der Verwaltung weisen soll.

Darüberhinaus hat es aber keine nennenswerten Vereinfachungen von Entscheidungsverfahren, Genehmigungen oder Vorschriften gegeben. Für einen Hamburger Sonderaufschwung dürfte das nicht reichen.

Es ist an der Zeit, dass der Senator Innovationen sich nicht nur von anderen wünscht, sondern selbst welche vorzeigt.