Airbus to lose : Standort in Trümmern
Mag sein, dass die Träume vom Luftfahrtzentrum Hamburg in ein paar Wochen wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. Verantwortlich dafür aber wären die, die von vornherein mit gezinkten Karten spielten. Nicht jene, die nicht einsehen wollen, warum sie sich von Falschspielern prellen lassen sollten.
Kommentar von Sven-Michael Veit
Bereits zu rot-grünen Zeiten wurde die Öffentlichkeit über das wahre Ausmaß der Erweiterungspläne getäuscht. Dass Airbus die volle Länge verlangen wird, war den städtischen Chefplanern bekannt, dem Konzern hatten sie das sogar schriftlich zugesichert. Und es dennoch öffentlich vehement bestritten.
Nunmehr ist die Frage müßig, ob Transparenz vom Start weg zu höherer Akzeptanz bei den Betroffenen geführt hätte. Die Heimlichtuerei jedoch könnte jetzt zur Bruchlandung führen. Aber nicht, weil unbescholtene Bürger ihr Eigentum bewahren wollen, und auch nicht, weil Gerichte selbst vom Senat die Einhaltung von Recht und Gesetz verlangen.
Es ist die Arroganz der Salamitaktiker, die sich nun gegen diese wendet. Überzeugt waren sie von der Macht des Geldes und davon, dass Justitia die Rechte von Obstbauern an Standortinteressen ausliefern werde. Die Airbus-Erweiterung machten sie so zum Lehrstück dafür, wie Politiker sich um ihre Glaubwürdigkeit bringen.
Dafür sorgten die Herren schon selbst, dass ihnen „der arme Mann Feyndt wird“, ließ Georg Büchner seinen Woyzeck erkennen. Das Drama ging auch nicht gut aus.