Airbus-Krise : Mit Geldbuße Geld sparen
Es wird glimpflich ausgehen für die Airbus-Standorte im Norden, den größten anzunehmenden Absturz wird es nicht geben. Die Finanz- und Logistikkrise beim größten europäischen Flugzeugbauer wird ein paar Hundert Jobs kosten und zu Arbeitszeitverlängerungen führen. Im Grundsatz aber wird weitergemacht.
KOMMENTARVON SVEN-MICHAEL VEIT
Allein schon deshalb, weil die Alternativen düster sind. Die Verlagerung der Teilproduktion am A 380 von Hamburg nach Toulouse würde kein Problem lösen. Airbus muss so schnell wie möglich die technischen Schwierigkeiten in den Griff bekommen und mit der Auslieferung der Jets an die wartende Kundschaft beginnen. Ein völliger Umbau der Konzernstruktur würde nur noch mehr Zeit kosten.
Synergieeffekte – also Einsparungen – verspräche einzig, die Auslieferung in Toulouse zu konzentrieren. In diese Richtung deutet das Zögern, die für Finkenwerder vorgesehenen Investitionen freizugeben. Verlieren würde der Konzern damit lediglich Glaubwürdigkeit und etwa 80 Millionen Euro. So hoch ist die Geldbuße an Hamburg für gebrochene Versprechen.
Eine überschaubare Summe bei einem Stückpreis von einer Viertelmilliarde Euro pro A 380. Die juristische Grundlage für die Verlängerung der Werkspiste würde allerdings entfallen. Hamburgs Senat darf dann den Betrag aus der Portokasse von Airbus umgehend in die Renaturierung der zerstörten Obstäcker von Neuenfelde stecken. Sowas schafft ja auch Arbeitsplätze.