Airbus-Baustelle : Umweltschutz ein Luxus
Es ist verblüffend, dass sich die Umweltbehörde so leichtfertig über den Planfeststellungsbeschluss zur Airbus-Werkserweiterung hinwegsetzt. Zumal sie es anscheinend ohne Not tut. Offenbar ist der Senat zur Auffassung gekommen, dass er bei dem von einem breiten Spektrum gesellschaftlicher Akteure unterstützten Projekt tun und lassen kann, was er will. Der Fall legt den Verdacht nahe, dass er damit recht haben könnte.
Kommentarvon GERNOT KNÖDLER
Geld scheint bei der Werkserweiterung nicht das Problem zu sein: Der Senat wird nicht müde zu betonen, er halte den Kostenrahmen für das Bauprojekt im Mühlenberger Loch ein. Erst in der vergangenen Woche hat er einen offenbar günstigen Vertrag über den Verkauf der Hamburger Anteile an der Daimler-Chrysler-Luft- und Raumfahrt-Holding abschließen können, der die Finanzierung der Werkserweiterung erleichtert.
Dass er wegen ein paar Millionen Euro den Planfeststellungsbeschluss verletzt, weist darauf hin, dass er den Umweltschutz für ein nachrangiges Ziel hält und nicht mit effektivem Widerstand rechnet. Er könnte recht haben: Ob die Umweltverbände klagen dürfen, ist zweifelhaft und dass die Genehmigungsbehörde, das Amt für Strom und Hafenbau, auf den Planfeststellungsbeschluss pochen wird, ist nicht zu erwarten. Der Riesenairbus A380 wird zunehmend zu einer Dampfwalze, die platt macht, was sich ihr in den Weg stellt.