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Archiv-Artikel

Agent: Canberra übertrieb Gefahr

SYDNEY dpa ■ Australiens Regierung hat nach den Worten eines früheren Geheimdienstmitarbeiters die Bedrohung durch den Irak übertrieben, um ihre Kriegsbeteiligung zu rechtfertigen. „Es war aufgepeppt“, sagte Andrew Wilkie gestern vor einem Untersuchungsausschuss. Manchmal hätten die Übertreibungen die Grenze zur Unehrlichkeit überschritten. Wilkie, der Berichten zufolge nicht an der geheimdienstlichen Beurteilung des Iraks beteiligt war, deutete eine Verwicklung von Regierungschef John Howard an. Das Geheimdienstmaterial sei an das Büro des Premiers gegangen. „Die Übertreibungen haben da drin stattgefunden“, sagt er. Ähnliche Vorwürfe werden auch gegen die britische Regierung von Tony Blair erhoben. Australiens Premier Howard wies die Vorwürfe zurück. Seine Einschätzung des Iraks habe mit der durch die Geheimdienste übereingestimmt.